Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Der Mann verliert durch den Schock augenblicklich das Bewußtsein.

Ich halte den blutigen Arm in Händen und bin unglaublich dicht davor - hineinzubeißen! Unglaublich dicht. Schon habe ich meinen Mund geöffnet, rieche das herrlich frische Blut ...

Aber ich besinne mich darauf, daß sein Besitzer sicher kein Vegetarier ist und schleudere den Arm in die offene Tür des Wagens, der mittlerweile lichterloh brennt.

   Dort liegt all mein Besitz, mein Lebensinhalt, und es gibt keine Möglichkeit für eine Rettung. Immer stärker wird die Hitze, schon brennen die Reifen, schicken schwarze Rußwolken in Tansanias blauen Himmel. Ich bücke mich, ergreife den blutenden Einarmigen mit einer Hand und werfe ihn in die Flammen des lodernden Fahrzeuges, seinem Arm hinterher. Dabei empfinde ich nichts. Das leergeschossene Gewehr erkenne ich als mein eigenes. Er muß es beim Lager gefunden haben. Ich rühre es nicht mehr an.

   Mit einemmal erscheint mir die ganze Umgebung abstoßend, fremd, ich bin soeben dabei, meinen Kontakt zur Zivilisation, zum Fortschritt, zum Wohlstand radikal abzubrechen. Wenn man das, was ich hier erlebe, Fortschritt zu nennen wagen darf.

Plötzlich drängt es mich weg, nur weg von hier, weit, weit weg. Was hier geschehen ist, widert mich an. Ich ziehe mich zurück. Die beiden Nasenhörner lasse ich dort liegen, wo sie hingefallen sind. Auch an die Jungtiere denke ich nicht mehr. Ich habe jegliches Interesse daran verloren und laufe einfach los. Der Weg führt mich nach Westen, mein Ziel: Der Kongo.

 

 

Kapitel VII


   Grün und dunkel umfängt mich der stickige Atem des Urwaldes, den ich seit Tagen durchstreife. Nur vereinzelt zeigt sich die Sonne in jenen Lichtungen, die von großen Bäumen dadurch geschaffen wurden, daß sie, des Lebens überdrüssig, einfach gestorben und umgefallen sind, weiteres Gehölz mit sich reißend. Aber diese Lichtungen meide ich. Das Zwielicht des dichten Dschungels ist es, das mich anzieht. Dort fühle ich mich relativ sicher vor den Blicken meiner Feinde, dort, aus der Verborgenheit heraus, fasse ich immer aufs neue den Entschluß weiter zu gehen. Bis zu meinem Ziel ist es nicht mehr weit.

Ich spüre ihre gefährliche Präsenz förmlich, gelegentlich habe ich sie auch schon gehört. Morgen vielleicht werde ich mich ihnen zum ersten Mal zu nähern versuchen.

   Meine Füße schmerzen. Seit nunmehr sechs Wochen bin ich unterwegs, so lange ist es her, seit mein Wohnmobil mit all meinem Besitz im Westen Tansanias nahe des schlammigen Gurumeti verbrannt ist. …


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