Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Im Laufe der Versorgung seines Armes hat er anscheinend doch bemerkt, daß er nicht mehr festgehalten wird. Gemeinsam machen wir uns nun auf die Suche nach der geflüchteten Horde, während sein mißtrauischer Blick noch einige Male zurückkehrt zu jenem Ort, der ihn mehrere Tage nicht loslassen wollte.

   Die Spannung in mir steigt wieder, denn im Grunde weiß ich nichts über meinen Patienten, weiß nicht welche Stellung er in der Gruppe bekleidet, nichts über die unterschiedlichen Charaktere der anderen Männer. Hellwach werden meine Sinne sein müssen, will ich nicht Gefahr laufen, von den Männern der Gruppe hinterrücks attackiert, verletzt oder gar getötet zu werden.

   Nach weniger als zwei Stunden vierbeinigen Wanderns gelangen wir schließlich in Sichtweite der Gruppe. Mein Begleiter stößt grunzende Laute aus, beruhigende Töne, wie ich feststelle. Die Horde bleibt ziemlich gelassen, als er sich ihr nähert, nur die Männchen begehren leise auf. Aber mein Begleiter ignoriert sie mit einer Gelassenheit, die beinahe an Arroganz grenzt. Er ist ein starker Schimpansenmann mit kräftiger Muskulatur, weit über 30 Jahre alt, ein grauer Backenbart ziert sein gutmütiges Gesicht. Die Verletzung an seiner Hand behindert ihn nicht beim Laufen. 

Kaum hat er den Kreis der Gruppe betreten, als sich zwei Weibchen nähern und sich ihm anbieten. Sie tun dies mit unterwürfigen Gebärden, er aber zeigt kein Interesse, und sofort erhält er von mir seinen Namen: Ich nenne ihn Eros, weil er so anziehend auf die Weibchen wirkt. Ohne die anderen zu beachten steigt Eros auf einen mächtigen Urwaldriesen, klettert bis in die höchste Krone und zieht Zweige mit Früchten zu sich heran, er hat noch immer einen Mordshunger. 

Zögernd sitze ich am Rande der Gruppe, wage mich nicht näher heran, denn für die Gruppe bin ich ein Fremder, ein möglicher Feind. Alle elf übrigen erwachsenen Mitglieder starren mich an, haben aufgehört zu essen. Mißtrauisch werde ich beäugt. Drei der Weibchen tragen ein Junges bei sich, ich sehe noch drei weitere Jungtiere. Abwartend hocke ich mich ins Laub. Plötzlich schmatzt es von hoch oben aus der Baumkrone herab, es ist Eros. Er schmatzt, wirft mit Früchten. Das gilt mir, er ruft mich. Die beiden anderen Männer schicken mir drohende Fratzen herüber. Sie sind etwas jünger als Eros, aber mindestens ebenso kräftig gebaut.

   Langsam erhebe ich mich, schiebe mich an den beiden vorbei, erklimme den Baum und setze mich in schwindelnder Höhe auf einen dicken Ast neben Eros. …


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