Diese zivilisierte Handlung meinerseits war der Auslöser, daß Frau Hauser mit der Fortführung der Tests betraut wurde. Man vertrat wohl die Ansicht, ich hätte zu ihr das meiste Vertrauen; was so falsch nicht ist.
Was ich am notwendigsten brauche ist ein Verbündeter! Es wäre mir ein leichtes, dieses Gebäude zu verlassen, aber wohin sollte ich? Freunde oder Verwandte kommen nicht in Frage, sie würden bei meinem Anblick die Flucht ergreifen oder ohnmächtig werden. Ergo muß ich zumindest solange hierbleiben, bis meine nächsten Ziele abgesteckt sind. Und eines davon heißt Göttingen.
Es versteht sich von selbst, daß die Öffentlichkeit vom Ergebnis der wissenschaftlichen Entgleisung dieses Professor Hardenberg in Kenntnis gesetzt werden muß, sollte er noch in Amt und Würden sein. Und selbst wenn dies nicht mehr der Fall ist, so darf diese in höchstem Maße menschenverachtende Manipulation an meinem Erbgut nicht ungehört bleiben.
Außerdem gilt es herauszufinden, was meinem Blut noch beigemischt wurde. Croc ... Noch immer vermag ich nicht zu glauben, was sich mir schon offenkundig präsentiert. Die binominale Nomenklatur ist mir nicht vollständig geläufig, daher fallen mir auf Anhieb nur zwei Kandidaten für diese Silbe ein. Der eine ist die Crocidura, der andere die Crocuta. Bei der Crocidura handelt es sich jedoch um eine Spitzmaus. Bleibt nur die Crocuta …
Das allerdings würde meine Fähigkeit erklären, bei völliger Dunkelheit so phantastisch zu sehen; aber auch diese immense Lust auf Fleisch, die sich manchmal beinahe bis hin zur Raserei steigert. Denn die Crocuta ist unter einem anderen Namen besser bekannt. Als Hyäne. Dies gilt es herauszufinden, und zwar in Göttingen.
Kapitel XVI
Je öfter Frau Hauser mit mir zusammen ist, um so mehr scheint sie sich für mich zu interessieren. Immer häufiger entschlüpft ihr vor dem Käfig die eine oder andere Bemerkung, meine Psyche betreffend, und immer wird sie mit einem verständnisvollen Blick meinerseits bedacht. Einmal war sie gar der Ansicht Trauer in meinen Augen zu erkennen.
Längst schon haben wir diese enervierenden Tests hinter uns gebracht, von denen wir beide nicht recht wußten, wofür sie gut sein sollten. Im Augenblick befassen wir uns eingehend mit einer Art Bildersprache, die es uns ermöglicht, auf niedrigem Niveau miteinander zu kommunizieren.
So einfach wie es scheint ist es nicht, aus meinem Käfig herauszutreten und mich zu verhalten, als wäre ich ein ebenbürtiger Zeitgenosse jener Rasse, die sich selbst für die Krönung der Schöpfung hält. …
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