Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Geradezu kriminell wird die Anwendung jedoch bei Soldaten. Die Lebensgefahr wird belächelt, vielfach gar nicht wahrgenommen, oder - einfach ignoriert.

   Dafür also hat er mich in dieses Institut bringen lassen; deshalb ist er der Ansicht, ich werde dabei Schaden nehmen können. Gut, ich werde mich vorsehen. Susanne neben mir ist entsetzt, kann ihre Augen gar nicht mehr von mir wenden.

Was uns jedoch noch fehlt, ist die genaue Vorgehensweise bei diesen Experimenten, diesbezüglich bleibt unsere Suche leider vergeblich, darüber finden wir in den Dateien nichts. 

Aber über das Wild im angrenzenden Gehege steht da etwas:

‚Beim ersten Test war die Dosis von Propranolol zu hoch, die Rehe wurden teilnahmslos, reagierten nicht, als wir das Gehege betraten. Erst, als die Dosis drastisch verringert wurde, erlebten wir Erstaunliches. Harras, der Rottweiler, der uns als Aggressor diente, wurde von den wehrlosen Tieren, die sich selbst von seinen Bissen nicht vertreiben ließen, angegriffen. Offenbar waren sie schmerzunempfindlich. Seither laufen Langzeitversuche.’

„Das ist ja furchtbar“, bricht es aus Susanne heraus, „davon wußte ich ja überhaupt nichts!“

Ich bitte sie, zusammen mit mir diesen Tieren einen Besuch abzustatten, jetzt, sofort. Gemeinsam verlassen wir das Gebäude durch einen der hinteren Ausgänge. Ich habe mich zur vollen Körpergröße aufgerichtet, gehe ein wenig wankend neben Susanne her. Den Affengalopp praktiziere ich nur, wenn ich alleine bin und schnell vorwärts kommen möchte.

   Kurz darauf erreichen wir das unbeleuchtete Gehege. Wie bei meinem ersten Kontakt mit den Wiederkäuern  - und allen darauffolgenden Begegnungen - so zeigen sie auch diesmal keine Spur von Angst oder Fluchtverhalten. Aber sie duften so verführerisch, mir läuft sofort das Wasser im Munde zusammen ... Allerdings muß ich mich heute zusammennehmen, was mir noch ganz gut gelingt. 

Susanne öffnet das Gatter, wir betreten die Einfriedung ohne große Rücksicht, gehen ein paar Schritte auf die Tiere zu, und werden von einer Hirschkuh angegriffen. Als trüge sie ein Geweih, so beherzt dringt sie auf uns ein, Susanne kann sich gerade noch hinter meinem Rücken in Sicherheit bringen. Meine Brust fängt den vollen Rammstoß auf, er schüttelt mich kräftig durch, mehr nicht. Aber die Kuh stößt weiter nach uns, läßt sich auch von Schlägen auf ihre empfindliche Nase nicht vertreiben, und letztendlich müssen wir das Gatter wieder verlassen, um das Tier nicht zu verletzen. …


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