… Es bereitet mir zudem nicht die geringsten Probleme, bei völliger Dunkelheit zu lesen; meine Augen sind in der Lage, sich schnellstens anzupassen.
Im wissenschaftlichen Teil der Ausgabe mache ich eine interessante Entdeckung. Ein Professor Dr. Hardenberg wird da erwähnt, 65 Jahre alt, seines Zeichens Leiter des Zentrums für molekulare Zellbiologie des Göttinger Max Planck Instituts und im letzten Jahr Nobelpreisträger für Medizin; für seine Erfolge im Bereich Genetik. Ihm und seinem Team, so lese ich hier, ist es außerdem gerade gelungen, ein Schaf zu erzeugen, ausgestattet mit Genen von Hunden, das imstande ist, tierisches Eiweiß zu verdauen. Es kann ohne Grünfutter überleben und erfreut sich bester Gesundheit.
Na, wenn das keine gute Nachricht ist. Vielleicht werden wir in naher Zukunft Schafe und deren Bewacher, die Schäferhunde, gemeinsam auf einer Weide grasen sehen. Sogar die Zähne des Schafes sind die eines Fleischessers. Wundervoll. Dieser Mann ist ein Genie. Hoffentlich weiß das auch das runderneuerte Schaf.
Er ist also noch immer aktiv, dieser Herr Professor, und beschäftigt sich mit weltbewegenden Dingen, um vielleicht einen weiteren Nobelpreis zu erhaschen. Wem sollen solche Ergebnisse dienen, frage ich mich. Es gibt bereits genügend Pflanzen– und Fleischesser. Warum macht er so etwas? Genau hier beginnt die Frage nach dem Sinn, der Natur ins Handwerk zu pfuschen. Offenbar begnügen sich die Biologen nicht mehr damit, kranke Gene des Menschen durch gesunde zu ersetzen, was für viele ein Segen sein könnte, wie immer man darüber denken mag. Manche befassen sich daneben, oder sollte ich besser sagen: hauptsächlich mit Projekten, die alleine durch ihre Herausforderung reizen, und die bei allen Versuchen der objektiven Betrachtung vielfach überhaupt keinen Sinn ergeben. Von den Mitteln, die dabei verschwendet werden, möchte ich gar nicht sprechen.
Und hier lese ich noch, daß sich der ehrenwerte Herr Professor nachhaltig üblen Verleumdungen ausgesetzt sieht, er mache Versuche am lebenden Menschen, was er natürlich vehement dementiert.
‚Der Mensch ist für uns tabu und - wird es bleiben!‘
Diese Aussage von ihm ist fettgedruckt und löst bei mir ein Unbehagen aus, das ich zunächst nur mit Mühe unterdrücken kann. Ich werde Susanne diesen Artikel zeigen müssen, wenn sie mich morgen früh besuchen kommt. Fürs erste werde ich jetzt noch ein wenig ruhen.
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Zum Frühstück gab es bitteres Wasser, es enthielt ein Medikament. …
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