… Medizinisch-Technische Assistentin. Offenbar unterliegt das Projekt einer gewissen Geheimhaltung. Ob Dr. Groß einen Computer besitzt, möchte ich wissen.
„Ja“, erwidert sie sofort, „sein Büro ist im zweiten Stock.“
Zufrieden nicke ich. Dieser Computer ist mein nächstes Ziel, dort werde ich finden, wonach ich suche. Dr. Groß ist der Ansicht, ich würde diese Versuche nicht unbeschadet überstehen, daher muß ich wissen, worum es sich handelt. Und zwar schnellstens.
Wie ist Ihr Vorname, Frau Hauser? frage ich mittels der Tafel.
„Susanne. Bitte nennen Sie mich Susanne!“
Es ist rührend, auf einmal siezt sie mich. Hoffentlich nennt sie den haarigen Affen im Beisein ihres Chefs nicht versehentlich einmal ‚Dr. Mergenthaler’. Das würde Dr. Groß psychisch nicht verkraften und sie von dem Projekt abziehen. Aber ich denke sehr wohl, wir sollten uns beide beim Vornamen nennen. Mit meinen wulstigen Lippen und der ungelenken Zunge probiere ich ein S zu formulieren, aber es wird nur ein Zischen daraus. Schließlich versuche ich die Abkürzung ihres Namens und erreiche mit viel Phantasie und vor Anstrengung verzerrtem Gesicht ein kläglich gehauchtes:
„Schuschi.“
Jetzt ist sie diejenige, die gerührt ist. Verstohlen wischt sie sich mit ihrem Ärmel eine Träne aus dem Gesicht.
Allen Regungen zum Trotz möchte ich mich weiter auf mein nächstes Ziel konzentrieren und bitte sie, in dieser Nacht hierherzukommen, um mir bei meiner Suche am Computer ihres Chefs behilflich zu sein. Sie willigt sofort begeistert ein.
Einsam und verlassen liegt das Pharmagebäude zur nächtlichen Stunde im Dunkel, mitten im Wald, weit ab von jeglicher Siedlung. Nur aus einem der Räume dringt ein schwacher Lichtschimmer, die Kunststoffjalousien sind herabgelassen, niemand braucht zu erfahren, was dort vor sich geht. Für Susanne gab es keine Probleme, zu dieser ungewöhnlichen Tageszeit an ihren Arbeitsplatz zu gelangen; sie arbeitet oft nachts, wie sie mir versichert hat, und parkt auch ihren Wagen auf dem Firmengelände. Somit weiß der Mann in der Pförtnerloge, daß außer ihm noch jemand anwesend ist.
Es ist lange her, seit ich vor einem Computer gesessen habe, aber was man einmal gelernt hat, vergißt man nicht. Dieser Dr. Groß hat offenbar Geheimnisse, denn der Zugang zu seinen Dateien wird uns durch ein Kennwort verwehrt. Die Schreibtafel kommt wieder zum Einsatz. Ich frage Susanne, ob Dr. Groß Familie hat und versuche es mit dem Namen seiner Frau, negativ. …
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