Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

   Mein rechter Unterarm ragt etwas aus dem Käfig heraus. Als sie ihn auf die Ladefläche eines Kleinlastwagens heben und die Hecktüre zuschlagen, klemmen sie meinen Daumen ein. Die Tür schließt nicht, erneut wird sie zugeschlagen, noch immer klemmt mein Daumen dazwischen. Es tut nicht sehr weh. Sie versuchen schließlich, die Tür mit Gewalt zuzudrücken, ohne Erfolg. Zufällig bemerkt einer meinen Arm mit dem malträtierten Daumen und schiebt ihn zurück in den Käfig, endlich schließt sich die Tür. Eine holprige Fahrt beginnt.

 

 

 

Kapitel XV


   Der Raum schimmert in giftigem Grün. Grün sind die Wände, grün die Decke, selbst dem Fußboden ist es nicht vergönnt, sich in einer anderen Farbe zu präsentieren. Die Fenster, knapp unter der Decke angebracht, schmale Schlitze nur, kaum der Rede wert. Es riecht muffig hier drinnen, sauber zwar, aber muffig. Schlecht gelüftet ist vielleicht die treffende Bezeichnung. Aber wer kann es den Verantwortlichen verdenken? Schließlich befinde ich mich auf der Quarantänestation des Frankfurter Flughafens.

Seit mehreren Wochen schon sitze ich zwischen südamerikanischen Papageien, australischen Felsenkänguruhs, einem bunten Kasuar aus Papua Neu-Guinea - der mich täglich hoffnungsfroh anbalzt - und verschiedenen Schlangenarten in einem winzigen unbequemen Gitterkäfig und weiß vor lauter Sterilität nicht ein noch aus. Wie lange soll das noch so weitergehen?

   Nach meiner Gefangennahme brachten sie mich zuerst nach Goma, von dort ging ein Flugzeug zur Elfenbeinküste. Anschließend folgte ein Direktflug von Abidjan nach Frankfurt, wo man mich in diesen Käfig steckte und den alten augenblicklich entsorgte.

Nach über zehn Jahren erfolgreicher tierärztlicher Tätigkeit in Tansania und Kenia und etwa zwei Jahren im Kreise meiner Schimpansenfamilie im Kongo, bin ich wieder in meiner Heimat. Ein klein wenig verändert vielleicht, aber in meiner Heimat. Ich vermag nicht zu sagen, was sie mit mir vorhaben. Dieser Dr. Groß, für meine Gefangennahme und das Abschlachten meiner Freunde verantwortlich, hat sich erst einmal schüchtern blicken lassen. Wahrscheinlich verkauft er mich an einen Zoo. Wenn ich selber wählen könnte, würde ich gerne nach Duisburg gehen. Der dortige Zoo wird von einem sehr verständigen und fähigen Direktor geleitet. 

Meine Uhr, das einzige Erinnerungsstück an meine menschliche Vergangenheit, haben sie mir während meiner hilflosen Phase weggenommen; …


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