Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Obwohl wir nur eine relativ kleine Gemeinschaft darstellen, sind wir aufgrund eines glücklichen Umstands, durch den Besitz der Waffen, doch recht streitbare Gesellen.

   Lange brauche ich nicht mehr zu gehen, bis ich auf Artgenossen treffe. Sie haben mich längst entdeckt und beginnen einen wilden Tanz. Vielleicht sind gerade sie es, die kürzlich vier ihrer weiblichen Mitglieder verloren haben, ich weiß es nicht. Das Gewehr umgehängt, im Arm wohlriechende Früchte, so laufe ich zweibeinig auf die Gruppe zu.

Ein wenig fühle ich mich wie ein Herold, der eine Botschaft zu überbringen hat. Und ich habe eine Nachricht. Sie lautet: Bekämpft euch nicht gegenseitig, dazu besteht kein Anlaß! Ich habe in den nächsten Jahren viel vor hier im Virunga-Nationalpark. Wie weit werde ich mit meiner anthroposophischen Einstellung kommen? 

Vorerst liegt es allein in meiner Absicht, keine Aggression zu zeigen, sonst will ich nichts erreichen. Viel mehr kann ich momentan nicht erreichen. Zudem möchte ich sie ein wenig an die häßlichen Gerüche gewöhnen, die von der Waffe ausgehen. Nichts weiter.

   Ich sehe mich um, zeige keinerlei Furcht, bin mir meiner imposanten Erscheinung voll bewußt. Als erstes nähert sich ein kräftiges Männchen, verwirrt versucht es, meinem Blick auszuweichen. Eine Begegnung dieser Art hat der Schimpansenmann vorher noch nie gehabt, niemand kam bisher auf die Idee, ihm Früchte zu bringen. Und im selben Augenblick wird mir klar, daß ich sie mit Obst natürlich nicht ködern kann. Was ich brauche ist etwas ganz anderes.

   Der starke Mann schlägt mit der flachen Hand auf die Erde und macht Anstalten anzugreifen, mehrere Männer nähern sich ebenfalls, trotzdem setze ich mich auf den Boden, erwecke den Eindruck, als ob ich in Zukunft hier zu Hause sein werde. Die Proteste der Schimpansengruppe ignoriere ich, auch die Gegenstände, die in meine Richtung fliegen.

Noch eine ganze Weile bleibe ich sitzen, bevor ich aufstehe und den Platz wieder verlasse. Nach wenigen Metern drehe ich mich um, zu sehen, ob meine Früchte angenommen werden; werden sie natürlich nicht. Auch gut.

 

   Bei meiner Rückkehr eine Stunde später bleibe ich in respektvoller Entfernung stehen und zeige mich dem Trupp. Es entsteht die gleiche Unruhe wie zu Beginn meines ersten Besuches. Diesmal aber überwiegt die Neugierde. Über den Boden schleife ich nämlich eine Antilope, und an den gierigen Blicken erkenne ich sehr wohl ihr großes Verlangen nach der Beute. …


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