Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Auch kann ich keinen frischen Pulvergeruch wahrnehmen. Ein wenig irritiert verlasse ich den hohlen Stamm und schließe mich wieder Eros an, der sofort ungeduldig weiterläuft.

   Nach längerem Marsch stoppt er vor einem Urwaldgiganten, klettert nach oben, ich versuche ihm zu folgen, aber Eros wehrt mich ab, will alleine hinauf. Also bleibe ich am Boden und verfolge ihn mit meinen Blicken, bis er im dichten Laub des mächtigen Baumes verschwindet. Nach einer Weile kommt er herabgestiegen, in einer Hand einen blutigen Unterarm. Auch ihm fehlt bereits das Fell. Als zeige er mir sein größtes Geheimnis, so konzentriert hält Eros mir den Unterarm hin.

   Sein ganzes Verhalten ist als äußerst ungewöhnlich zu bezeichnen. Noch nie habe ich erlebt, daß jemand aus unserer Truppe freiwillig Fleisch abgegeben hätte. Ohne daß darum gebettelt wurde. Eros jedoch drängt mir das Fleisch jetzt regelrecht auf. Nach dem ersten Bissen betrachte ich den blutigen Arm genauer und stelle fest, das Fell wurde keineswegs abgezogen, wie ich vermutet hatte, denn meine Zähne beißen in Haut, in schwarze Haut. Langsam wandert mein Blick am Arm entlang bis zu den Fingern, was mich zu einem wundersamen Kopfschütteln veranlaßt. Ich halte hier nicht den Arm einer Meerkatze in Händen, auch nicht den eines Pavians – dieser Arm gehört einem Menschen …

   Eros, der inzwischen von oben ein Bein als Nachschub geholt hat, bemerkt mein Zögern sogleich, was ihn jedoch nicht hindert, das Bein in zwei Teile zu zerreißen und mir den Unterschenkel zu reichen. Was soll ich tun? Soll ich diese süße Kostbarkeit Fleisch, jetzt, da ich weiß, woher sie stammt, verschmähen? Mitnichten!

Trotz seines lautstarken Protestes klettere ich den Baum empor, dicht gefolgt von meinem keifenden Begleiter. Ich muß jetzt wissen, was dort oben noch alles verborgen ist. Aber ich finde nur die Überreste eines Farbigen und nehme sie mit hinunter zum Erdboden. Eros läßt mich widerwillig gewähren. Er steht an meiner Seite und schaut mich an, als erwarte er ein Lob für seinen erfolgreichen Beutezug. Er bekommt keines.

Stattdessen machen wir uns beide wie im Rausch über die Reste des unglücklichen Eingeborenenjungen her, den Eros heute in den Morgenstunden weiß Gott wo gefangen hat. Es schmeckt so einzigartig, daß wir auf den Verzehr von Blättern weitestgehend verzichten. Weil der Oberarm, den er mir zu Beginn gab, noch warm war, gehe ich davon aus, daß der Junge noch lebte, als Eros ihn auf den Baum geschleppt hat. …


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