… Eine vertraute Wut steigt auf in mir, eine Wut, die sich gegen Unbekannte richtet, von denen ich jedoch glaube, daß ich sie bereits kenne. Alle.
Heute nacht bin ich unterwegs zum Eingeborenendorf. Alleine, nur begleitet von meiner Waffe. Mich werden sie nicht fangen und aufschlitzen, nicht lebendig. Es ist weit bis zum Dorf, ich erreiche es erst nach Mitternacht und werde von einem großen Hund knurrend in Empfang genommen, den ich schon von weitem gewittert habe. Der Kerl nervt mich. Als er immer frecher auf mich eindringt, beinahe die ganze Nachbarschaft aufweckt, wird es mir zu bunt, und ich schlage ihm mit der Faust auf den Kopf, daß er benommen zu Boden sinkt. Die nun einkehrende Ruhe genießen alle im Umfeld. Am meisten ich. Hunde stören meinen Plan, einen Hund hatte ich nicht erwartet. Hunde sind selten in diesen Dörfern, die Bewohner können sie in aller Regel nicht ernähren.
Nur meiner Nase folgend gelange ich zu einer unscheinbaren Hütte, die das enthält, was ich suche. Der bittere Geruch des tückischen Pflanzengiftes hat mich angezogen wie ein Magnet. Leise betrete ich die dunkle verwaiste Behausung und schaue mich um. Ja, in der Tat schaue ich mich um. Denn vor wenigen Tagen erst konnte ich eine weitere kuriose Veränderung an mir entdecken: In stockdunkler Nacht gelingt es mir problemlos, klare Konturen zu erkennen, Wärmequellen aufzuspüren, und selbst dort, wo kein einziger Lichtstrahl hinfällt, ist mir die Umgebung vertraut.
Was war es noch, was mir die Molekularbiologen in Göttingen neben dem Pan troglodytes einverleibt hatten? Es begann mit croc ... Ein unheimlicher Verdacht keimt auf in mir, ich kann es, ich will es einfach nicht glauben.
Daß die Hütte derzeit unbewohnt ist, spüre ich, rieche ich. Und schon habe ich das Gift entdeckt. Mit der tödlichen Substanz in der Hand schleiche ich weiter, verlasse das Haus. Ich bin auf der Suche nach einem Bogen, nach Pfeilen. Lange brauche ich auch dafür nicht, in vielen Häusern sind diese Waffen zu finden. Mit gleicher Münze werde ich es unseren Peinigern zurückzahlen.
Langsam, auf allen Vieren, krieche ich in eine jener türlosen Hütten, aus der mir unüberhörbar ein Schnarchen entgegen dröhnt. Der Bewohner liegt auf dem Rücken, hat den Mund geöffnet und durchlebt einen unruhigen Traum. Mein Blick schweift durch das Innere der Hütte, nur ein Hauch von Mondlicht fällt durch die glaslose Fensteröffnung, das ist mehr als genug für mich. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1287 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!