Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Seine wilden Zuckungen werden ängstlich von den Artgenossen beobachtet. Bald liegt er still, nur mehr die sterbliche Hülle eines großartigen Kameraden. Um richtiges Entsetzen zu zeigen, bin ich schon viel zu schwach.

Unterdessen schwingt Anton das Gewehr wie eine Keule, wie ein Ruder, drückt plötzlich ab und erschrickt wahnsinnig. Einen regelrechten Luftsprung vollführt er. Die Kugel hat sich ins Erdreich gebohrt, aber der Knall raubt ihm beinahe die Sinne. Dennoch drückt er mutig noch einmal ab und noch mal, es sind genügend Patronen im Magazin. Während der Stille, die nach dem letzten Schuß eintritt, schauen seine traurigen Augen nach oben, ob nicht vielleicht eine Beute auf ihn hernieder fällt.

   Der folgende Schuß kommt nicht aus seinem Gewehr. Er reißt ihn von den Beinen, die Waffe entgleitet seinen Armen. Anton schreit verständnislos; wie ein menschliches Weinen, wie ein Wimmern kommt es aus seiner Kehle. Das Geschoß hat ihn mitten im Gesicht getroffen, die linke Hälfte fehlt gänzlich. Irgendwann liegt er still, stumm, für immer. Einzig Brummbär ist noch übriggeblieben, die Gruppe zu verteidigen. Aber mit einem krummen, knorrigen Stock in der Hand wirkt er beinahe lächerlich im Angesicht seiner schwerbewaffneten Feinde. Als kämpfe er mit einer Steinschleuder gegen Panzer. Es dauert nur Sekunden, bis auch er neben Eros und Anton im Laub liegt und leise sein tapferes Leben aushaucht. 

Erst jetzt kommt Bewegung in den Rest der Schimpansengruppe. In Windeseile erklimmen die Weibchen und die Jungen die Bäume. Einige haben sich meinen Baum erkoren, eilen an mir vorbei in die Höhe und stoßen mich unbeabsichtigt vom Ast. Der Fall ist kurz, der Aufprall heftig, das darauffolgende Schweigen unerträglich. Lange Zeit liege ich am Boden, so wie ich gelandet bin, ein wenig verdreht, ich habe mir nichts gebrochen, glaube ich.

   Nach weiteren bangen Minuten sind leise Schritte zu vernehmen, schlurfende Schritte, vorsichtige Schritte. Schmutzige Turnschuhe geraten in mein Blickfeld, ich kenne sie; auch die blauen Streifen habe ich schon gesehen. Die Unterhaltung ist gedämpft. Immer wieder höre ich zwei Worte: ‚Gewehr’ und ‚unglaublich’!

   Nach kurzer Zeit liege ich in einem leichten Transportkäfig, und diesmal tragen sie mich durch den Dschungel. Die Katastrophe auf dem Fluß hat sie umdenken lassen. Lang ist der Weg, mühsam, nicht jedoch für mich. In meiner Sänfte werde ich hin und her geschaukelt, mehr schlafend als wach, auf jeden Fall bewegungsunfähig. …


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