Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Jetzt aber will ich nicht.

Heute stehe ich nicht unter Drogen, sondern bin hellwach. Mit meinen kräftigen Beinen und den noch ein wenig kräftigeren Armen stemme ich mich ein bißchen dagegen, schon steht die Wand still. Wieder strecke ich den Arm hinaus, diesmal lasse ich den provokativen Zeigefinger ruhen, der Arzt jedoch geht nicht darauf ein, besteht auf der üblichen Prozedur. Nicht mit mir; nicht heute. Den heutigen Tag rufe ich zum Tag des Menschenaffen aus und blockiere weiter die Mechanik.

Schon wird er nervös, weil er hier auf der Station noch mehr zu tun hat. Zu meinem größten Bedauern will ich ihm nicht helfen. Entweder er geht auf meinen Vorschlag ein oder er bekommt kein Blut mehr von mir. Zögerlich kommt er einen Schritt näher, sieht den bereitgehaltenen Arm, sieht, wie meine Faust sich öffnet und schließt, um die Venen zu vergrößern, begreift aber noch immer nichts. So ein Mensch.

Schließlich kramt er in seiner Tasche, holt Nadel und Spritze hervor und nähert sich beinahe ängstlich meinem Arm. Bevor er zustechen kann, reibe ich meinen linken Finger auf der vorgesehen Einstichstelle hin und her, ihm zu zeigen, er soll diese Stelle keimfrei machen, was er bisher niemals getan hat. Nichts versteht er, gar nichts. 

   Ist denn die Antisepsis nur den Menschen vorbehalten, frage ich mich. Wie kann man nur so stur sein? Stur wie ein Mensch. Wieder reibe ich, diesmal mit zwei Fingern und sehe ihn direkt an. Nun bückt er sich mechanisch, holt einen hellen Wattebausch hervor, sprüht ihn ein, reibt damit über die Haut, und nun lasse ich ihn arbeiten, indem ich beifällig nicke. In seinem Blick lese ich nur Verständnislosigkeit, und er begeht genau denselben Fehler, den Millionen seiner überaus talentierten Berufskollegen in der Humanmedizin auch machen, einschließlich der Krankenschwestern: Nachdem er die vorgesehene Einstichstelle desinfiziert hat, sucht er mit seinem Zeigefinger nach meiner Vene, mit dem bloßen Zeigefinger, wohlgemerkt. Den hat er nicht keimfrei gemacht, der Schlaumeier. Er führt demzufolge seine vorherige Desinfektion augenblicklich wieder ad absurdum.

   Der Stich ist harmlos, aber es fließt kein Blut. In seiner völlig unbegründeten Aufregung hat der gute Mann durch die Vene hindurch gestochen und zieht vergeblich an dem Kolben. Bis meine Finger die Nadel behutsam ein wenig herausziehen; sofort beginnt der rote Quell zu sprudeln. Als sich die Spritze halb gefüllt hat, genügt ihm das, und er beendet die Aktion sichtlich verwirrt. …


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