Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Typisches Winterobst. Gegen Ende finde ich unter dem großen Kopfsalat noch ein paar Karotten, mit denen ich mein Mittagsmahl eröffne. Weil ich noch immer Durst verspüre, mache ich zur Käfigtür hin die Geste des Trinkens aus einer Schale, das Gesicht der jungen Frau Hauser erstrahlt, und sie entfernt sich.

   Gemüse und Obst sind nicht so frisch, wie ich es aus dem Kongo gewohnt bin, wo die köstlichen Früchte vom Baum direkt in meinen Mund wanderten. Auch in Frankfurt auf der Quarantänestation war man nicht in der Lage, mir frisches Obst zu geben; der Unterschied ist gravierend. Während ich seit meiner Rückkehr jeden Tag mehrmals trinken muß, konnte ich im Regenwald des Virunga-Nationalparks oft tagelang darauf verzichten.

   Gerade schäle ich eine Mandarine, als meine Pflegerin zurückkommt und das Wasser bringt. Zum Dank dafür springe ich hinab und reiche ihr die Mandarine, die sie freundlich ablehnt. Ich nicke, stecke sie mir selbst in den Mund, setze mich auf einen der Stühle und beginne konzentriert, die nächste Mandarine zu schälen.

Offengestanden fühle ich mich in Gegenwart dieser jungen Frau ein wenig unsicher. Sie sieht mich mit so liebevollen Augen an, und ich - kann mich nicht artikulieren. Vielleicht bietet sich irgendwann einmal eine Gelegenheit mich zu bedanken. Wir werden sehen.

   Am späten Nachmittag breitet sich Unruhe aus im großen Saal. Ich traue meinen Augen nicht: Ein alter Bekannter von mir, umringt von mehreren Frauen und Männern in weißen Mänteln, nähert sich der Schwingtür, stößt sie auf und stellt sich direkt vor die Gitterstäbe, die anderen bilden einen Halbkreis um ihn.

Ich auf meiner erhöhten Pritsche, kaum auszumachen, liege auf dem Bauch, und nur mein Kopf ragt wenige Zentimeter über die Holzkante hinaus. Unten recken sich verzweifelt die Hälse derer empor, die wenigstens ein Stück von mir erspähen wollen.

Ich rühre mich nicht, starre nur den Kerl vor dem Gitter an. Es ist der Hosenscheißer in Turnschuhen, Dr. Groß, der Mörder meiner Freunde.

Er macht eine lange Pause, genießt die Aufmerksamkeit, die er damit auf sich zieht, wendet mir plötzlich den Rücken zu und beginnt mit seiner Ansprache. In mir wächst der Wunsch, ihn durch die Gitterstäbe zu zerren und in Stücke zu reißen. Das wäre kein Problem.

„Dies, meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen, ist Titan, den ich für unsere Zwecke eigens aus dem Kongo geholt habe. Nach langer und gefährlicher Beobachtung hatte ich mich entschlossen, diesen Affen auszuwählen. …


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