Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Daraufhin mache ich mit meiner rechten Hand Schreibbewegungen, ich will sie animieren, mir eine Schreibtafel zu holen - wieder lacht sie vergnügt.

Aber Frau Hauser will das Spiel weiterspielen, tut mit einemmal unglaublich interessiert, steht auf, verläßt mich und kommt kurz darauf mit Block und Kugelschreiber zurück, sieht mich jedoch kopfschüttelnd am Gitter stehen.

„Wie?“ fragt sie beinahe beleidigt, „nicht auf Papier? Ich verstehe. Auf weißem Papier kannst du nicht schreiben.“ Sie nickt bedächtig. „Ja, ja. Ich verstehe. Da geht es dir wie mir: Ich kann Klavierspielen. Nur nicht auf schwarzen Klavieren, oder auf weißen, oder auf braunen …“

Den Kopf ein wenig schräg haltend, steht sie vor dem Käfig und fühlt sich von mir verulkt. Mit meinem dicken schwarzen Zeigefinger male ich akkurat einen unsichtbaren Buchstaben auf den gekachelten Boden und wische ihn mit meinem Unterarm wieder aus. Als ich meinen Kopf wende, trifft mein Blick ein maßlos erschrockenes Gesicht. Frau Hauser hat in der Tat erkannt, daß ich versucht habe, ein großes P, den Anfangsbuchstaben meines Namens, auf den Boden zu malen, und steht da wie versteinert. Endlos lange.

Aus unserem vormals lustigen Spiel ist plötzlich bitterer Ernst geworden. Völlig kopflos läuft das arme Geschöpf durch die gläserne Schwingtür in den Saal, durchquert diesen, rennt beinahe einen Kollegen um und entschwindet meinen Blicken. Was hat sie vor? Ich fürchte, als sie sich eingestehen mußte, hier, in diesem Moment, geschieht etwas ganz und gar Unglaubliches, hat sie sich ziemlich erschrocken.

   Ich möchte nicht auf Papier schreiben, auf ein Dokument, das jederzeit als Beweis dienen kann. Weil ich nicht weiß, was damit geschieht; ob sie es für sich behält oder weiterleitet. Was ich brauche, ist eine Schreibtafel, die ich, falls mein Mißtrauen zu groß wird, sofort wieder löschen kann; nur darauf werde ich mich zu erkennen geben.

Da ich alleine zurückgeblieben bin, springe ich mit einem Satz zu meinem Schlafplatz hinauf, lege mich aufs Stroh und warte. Entweder, sie kommt in Kürze mit Dr. Groß(maul) zurück, der ihr natürlich kein Wort glauben wird von dem, was sie ihm erzählt, oder sie erscheint überhaupt nicht wieder; dafür allerdings halte ich sie für zu klug. Und für zu neugierig ...

   Keine viertel Stunde ist vergangen, da steht die junge Frau vor meiner vergitterten Behausung. Ihre ungeduldigen Augen durchbohren mich förmlich, als ich von meinem Lager herabsteige. …


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