Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Zwischendurch greife ich nach seiner Hand und sehe mir die Verletzung an. Sie gefällt mir schon viel besser, trotzdem beschließe ich, ihm noch einen zweiten Verband aufzulegen. Es ist ein kleines Wunder, daß er die lockere Bandage nicht abgerissen hat. Zwei, drei Früchte im Mund, so klettere ich den Stamm hinunter, um mir nochmals Bulantablätter zu holen. Sobald ich auf dem Waldboden stehe, beginnt ein Gegacker wie im Hühnerstall. Nicht aggressiv, eher empört, als wollte die Gruppe die essentielle Frage aufwerfen: Wie, ist der noch immer hier?

Niemand stellt sich mir in den Weg, als ich die Blätter hole und erneut den Baum erklimme. Die beiden Männer ignorieren mich ganz offenkundig - und das behagt mir ganz und gar nicht.

   Mit dem frischen Blätterverband am Handgelenk steigt Eros hinab, dicht gefolgt von seinem Pfleger. Unten angelangt hebt er prüfend seine Nase in den Wind, schlägt eine Richtung ein, geht schnurstracks in den Wald, ich folge ihm auf dem Fuße. Allmählich kommt auch Bewegung in die Gruppe, sie schließt sich an, auch die Männer.

Nun ist es offiziell: Ich habe den Führer des Trupps befreit. Ob das allerdings meine Situation hier de facto verbessert, bezweifle ich.

 

Kapitel VIII


 

   Wir leben wie im Schlaraffenland, essen, wenn wir hungrig, schlafen, wenn wir satt sind, pflegen unser Fell, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. Bei dieser Tätigkeit sind alle Standesunterschiede aufgehoben. Die Männer pflegen die Weiber und umgekehrt, selbst die Kleinen beteiligen sich an der so wichtigen Körperpflege, genießen es andererseits aber auch, wenn sie an der Reihe sind. Nahrung gibt es im Überfluß, der Wald ist voll davon. Er ist aber auch voll der Gefahren, und das dürfen wir niemals vergessen.

   Seit mehreren Wochen lebe ich nun schon unter den Primaten, als Pars inter Pares, als annähernd gleichberechtigtes Mitglied der Truppe. Bis jetzt haben mich die beiden Männer in Ruhe gelassen, dennoch erwarte ich einen Angriff in jedem Augenblick, was an meinen Nerven zehrt. Ich weiß nicht, ob Eros mir beistehen wird …

Zu aller erst mußte ich mich mit den Lauten vertraut machen und versuchen, sie richtig zu deuten. Schimpansen verfügen über ein beachtliches Repertoire an Lautäußerungen, die für das menschliche Ohr alle ziemlich ähnlich klingen. Dennoch gibt es feinste Unterschiede. Wenn ich persönlich auch meine sprachliche Artikulationsfähigkeit fast gänzlich eingebüßt habe, so bin ich doch noch zu einer erheblich größeren Zahl von Lauten fähig als meine nächsten Verwandten. …


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