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Uuh ist ein sehr beliebter Laut, man könnte sagen, es ist der Standardlaut, der vieles bedeuten kann. Je nachdem, wie lange oder wie kurz er ausgestoßen wird, kann er auf etwas völlig anderes hinweisen. Ein kurzes „Uh, uh“ kann heißen: Guckt, hier bin ich wieder! Ein wenig länger: Schaut mal dort hin!
Im Laufe der Zeit erkenne ich am Tonfall den jeweiligen Ernst der Lage, während meine eigenen Lautäußerungen dem Trupp zuweilen ein paar Rätsel aufgeben. Als ich neulich einen Papayabaum entdeckt hatte, der voller reifer Früchte hing, begann ich zu rufen: Iih, iih, was soviel bedeuten sollte wie ‚Hier, hier!’ Die Gruppe ergriff sofort die Flucht, bis auf Eros, der zu den weniger Schreckhaften zählt. Gemeinsam machten wir uns daran, den Baum leer zu essen. Erst als unsere Bäuche zu platzen drohten, rief er mit hellem Meckern die Gruppe zurück, damit sie sich ebenfalls an den Papayas gütlich tun konnte. Man teilt nicht gerne bei Schimpansens. Ähnlich wie bei den Menschen, versucht ein jeder, erst einmal soviel wie nur möglich in seinen Besitz zu bringen, ohne an die anderen zu denken. Das führt mitunter zu absurden Situationen.
Bananen sind eine unserer Leibspeisen, und eines Tages entdeckten wir wilde Bananenbäume, einige von uns erkletterten sie, und wir stopften uns voll mit den reifen gelben Früchten. Dabei gingen wir wie immer recht verschwenderisch um mit dem Obst, viele der Bananen fielen auf den Waldboden hinunter, von uns beobachtet. Diejenigen Mitglieder, die unten geblieben waren, sammelten die gefallen Früchte auf und trugen sie weg. Ein junges Weibchen stand unter dem Baum und sammelte jede Banane auf, derer es habhaft werden konnte. Sein Arm quoll bereits über, aber noch immer legte es Banane um Banane oben auf. In seiner Gier bemerkte es nicht, wie ihm die Bananen unter dem Arm wieder heraus fielen. Mit glasigem Blick und einem albernen Grinsen, als ob er soeben das Eldorado der Bananen entdeckt hätte, starrte der Nimmersatt auf das unerschöpfliche Überangebot; wie manch Kunde beim Winterschlußverkauf.
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Heute holen wir uns den Mais. Dazu müssen wir in die Nähe der Siedlung gehen, ungefährlich ist das nicht. Aber Eros ist ein erfahrener Führer, der die Gefahr spürt. Schon gestern waren wir in der näheren Umgebung des Maisfeldes, Eros jedoch war nicht dazu zu bewegen, auch nur einen Fuß ins Feld zu setzen. Beide Fäuste auf den Boden gepreßt, starrte er auf die Plantage, und mit einemmal drang der Geruch von Menschen in meine Nase, Eros hatte die Witterung schon viel früher aufgenommen. …
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