Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Zuerst wendet der Leopardenmann den Kopf zur Seite, weicht meinem provokativen Blick aus, alsdann ist er bemüht, sich so weit wie möglich vor mir zurückzuziehen, viel Raum bleibt ihm dafür ohnehin nicht.

„Sehen Sie nur, er fürchtet sich vor dem Affen“, höre ich erneut jemanden flüstern, sehe aber die Person nicht.

Im Gegenzug zum Leoparden zeige ich keinerlei Angst, und das liegt nicht an den Gitterstäben, welche die Raubkatze von mir trennen. Ich hätte jetzt sogar große Lust in ihren Käfig hineinzugehen und sie zu streicheln, schon greift meine rechte Hand durch die Stäbe. Ihre langen und gefährlichen Zähne imponieren mir überhaupt nicht.

Nun gehört es sicher nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen eines Schimpansen, Leoparden zu streicheln, im Gegenteil. Daß von meiner Seite diesbezüglich dennoch dieser Wunsch besteht, findet seine Ursachen in dem Medikament, welches mir heute früh verabreicht wurde. Als Testperson kann ich bereits jetzt ohne weiteres sagen: Das Medikament wirkt ausgezeichnet. Man sollte es auch dem Panther geben.

   Trotz der positiven Ereignisse in den beiden Käfigen scheint man draußen nicht voll zufrieden zu sein. Der mobile Käfig wird wieder weggeschoben, offensichtlich verzichten sie auf eine direkte Konfrontation zwischen mir und der Katze. Heute noch. Es ist darüber hinaus äußerst fragwürdig, ob sie mich überhaupt attackieren würde, sperrte man mich zu ihr in einen großen Käfig.

„Wir müssen bedenken“, höre ich Dr. Groß murmeln, „daß Titan in freier Wildbahn sicher des öfteren mit Raubkatzen zu tun hatte, er kennt sie. Was wir brauchen, ist sein Verhalten einem äußerst gefährlichen Tier gegenüber, wenn ihn kein Käfig schützt …“

   Offen gestanden wäre mir das jetzt auch gleichgültig. Im Moment gibt es nichts, was mir angstmachen würde. Wäre da nicht mein Verstand, der mich permanent daran erinnert, meine Identität zu verbergen, längst hätte ich den Käfig verlassen. Ich wäre hinaus gelaufen zwischen die Menschen und hätte sie geschüttelt. Hätte sie zu überzeugen versucht, daß ich kein Affe bin. So aber ziehe ich mich nach oben zurück, ein Gefühl im Bauch, als gehöre mir die ganze Welt. Verantwortlich für meine jetzige Ruhe ist wohl das Adrenalin.

 

   Am späten Nachmittag rieche ich Susanne. Sie tritt an mein Gefängnis und schaut besorgt. Schließlich erzählt sie mir, daß sie sich entgegen der Anweisungen ihres Chefs doch hierher wagt, um nach mir zu sehen und wie erleichtert sie ist, mich unversehrt anzutreffen. …


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