Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Folglich begeben wir uns auf die Suche nach seinem Archiv.

Der Schreibtisch bringt überhaupt keine Ergebnisse. Aber in einem der Schränke, die bis unter die Decke reichen, vermutet Susanne Interessantes. Der verschlossene metallene Aktenschrank sieht vielversprechend aus. Das Vorhängeschloß hält meiner Beharrlichkeit nicht lange stand, ich drehe daran und reiße es schließlich zusammen mit einem Stück Metall heraus. Die Schubladen lassen sich öffnen, geräuschlos gleiten sie uns auf Teleskopschienen entgegen.  

   Schriftliches Material existiert faktisch nicht, alles ist auf CDs gespeichert. Eine ganze Batterie dieser flachen Datenträger wurde dort gestapelt, und es gelingt uns, anhand der Jahreszahlen seine Arbeiten zurückzuverfolgen, bis in die Zeit vor meiner Geburt. Nicht ohne Emotionen lege ich eine CD in den Computer und öffne die Datei.

   Kopf an Kopf, über den Schreibtisch gebeugt, lesen wir über genetische Versuche, die dem Zweck dienten, dem Nachwuchs von ängstlichen Kaninchen durch Verabreichung von Marder-Genen etwas mehr Mut einzuverleiben, was anscheinend gelungen ist, wie wir aus den Begleittexten entnehmen.

Auch von Bullen steht dort geschrieben, deren Aggressionstrieb völlig ausgelöscht werden konnte. Waren noch ihre Väter ohne Stromschläge, Nasenringe oder andere bestialische Hilfsmittel nicht zu kontrollieren – so wissen deren Nachkommen heute nicht mehr, wozu sie ihre Hörner besitzen.

Immer wieder treffen meine Augen im Halbdunkel des Büros, das nur von dem Monitor spärlich erleuchtet wird, die von Susanne; wir wissen beide, wir müssen uns vorsehen. Weil sich unsere Suche jedoch auf ganz andere Ziele richtet, fahren wir fort, bis wir auf brisantes Material stoßen.  

Von einem gewissen Joachim Schneeberger wird hier berichtet, der, wie ich, im Reagenzglas gezeugt, mit Genen von einem Sus scrofa domesticus versehen worden war, einem Hausschwein. Was dort allerdings noch zu lesen ist, stimmt uns nachdenklich.

‚Das Kind’, steht dort, ‚zeigte jedoch schon in ganz jungen Jahren derart gravierende Veränderungen, daß wir uns entschlossen haben, es zu eliminieren, um unsere weitere Arbeit nicht zu gefährden’. Und weiter: ‚Der Knabe hatte im Alter von vier Jahren bereits ein Gewicht von 56 Kilo und ein Gesicht, das zu lieben nur eine Mutter imstande war. Seine geistige Präsenz war weit unter dem Durchschnitt. Die Dominanz der Gene des Sus scrofa war schließlich nicht mehr zu übersehen, und der Junge starb folglich planmäßig an einem Unfall’. …


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