Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Sie ist kaum mehr in der Lage, sich an dem glatten Sims festzuhalten, droht jeden Moment abzurutschen und in die Tiefe zu stürzen. Mit einem schwungvollen Luftsprung bin ich aus dem Fenster, hänge einarmig neben ihr, fasse sie um die Taille und ziehe sie mit meiner Linken vorsichtig zu mir herüber. Es kostet mich keinerlei Anstrengung. Zentimeter um Zentimeter hangelt sie sich nach rechts, unterstützt durch meine starke linke Hand. Als wir den äußersten Rand des Fenstersimses erreichen, umfasse ich den rechten Arm der Frau und lege ihn um meinen Hals. Sie greift fest zu, Panik diktiert ihre Bewegungen. Könnte ich doch nur zu ihr sprechen, ich würde schon die passenden Worte in der jetzigen Situation finden. Als sie endlich auch ihren linken Arm über meine Schulter legt, habe ich wieder beide Hände zur Verfügung, greife nach der Dachrinne und beginne, abwärts zu klettern. Aus dem Raum über uns dringen krächzende Geräusch. Der Gefangene im Schrank schildert anscheinend über sein Funkgerät jemandem seine peinliche Situation. 

   Susanne ist federleicht, ich spüre sie kaum. Beharrlich gleiten wir die Rinne hinab und stehen kurz darauf auf festem Boden. Blaulicht flackert nervös in der Finsternis, es kommt von der Vorderfront, wirft hektische Blitze in die nächtliche Umgebung. Offenbar haben gleich mehrere Streifenwagen vor dem Gebäude Position bezogen, jetzt wird es hier hinterm Haus gleich ungemütlich. Schon wieder dringt das Krächzen des Sprechfunkgerätes in mein empfindliches Gehör.

Als wir uns zum Wagen hinüber begeben wollen, stellen wir fest, wir haben die Tüte mit den beiden Kopien oben vergessen. Sie liegt auf dem Schreibtisch. Susanne beginnt zu weinen. Ich umfasse ihren Arm, zeige auf ihren Wagen, der unweit unter einem Kastanienbaum parkt und gebe unmißverständliche Zeichen, daß sie sofort abfahren soll. Sie weigert sich, möchte auf mich warten, aber meine entschlossene Haltung und ein leises Knurren zwingen sie, sich an unsere Abmachung zu erinnern und – sie einzuhalten. 

   Widerwillig nähert sie sich ihrem hellgrünen Wagen, steigt ein, schaut noch einmal kurz herüber und fährt los. Unserer Vereinbarung nach soll sie zurück zum Institut fahren und dort auf mich warten. Mir erscheint diese Möglichkeit am wenigsten auffällig.

Noch bevor das unbeleuchtete Heck ganz verschwindet, bin ich wieder auf dem Wege nach oben. Knapp unter dem Fenstersims verharre ich einen Moment, weil ich flüsternde Stimmen höre, von mindestens drei Personen. …


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