Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Der Raum ist nun hell erleuchtet, blendet mich, und ein kurzer Blick über den Sims ins Büro des Professors bestätigt mir, was ich zuvor bereits gehört habe. Vor dem Schrank, aus dem diese merkwürdigen Geräusche dringen, haben sich sogar vier Uniformierte versammelt, zwei von ihnen haben ihre Waffe gezogen, richten sie auf den Schrank. Auf dem Schreibtisch im Vordergrund liegt, fast greifbar nahe, die Tüte mit den   Kopien.

   Einer der Beamten macht einen kleinen Schritt vorwärts, greift die Schranktür und zieht sie unendlich langsam auf. Den Polizisten bietet sich ein seltsames Bild: Der Wachmann liegt am Boden, in der Hand sein krächzendes Sprechfunkgerät und starrt seine Befreier mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an.

Diesen Moment nutze ich, steige lautlos in den Fensterrahmen, gleite rasch ins Zimmer und schnappe mir die Tüte. Das leise Rascheln des Kunststoffs veranlaßt einen der Beamten den Kopf zu wenden, aber in diesem Augenblick sitze ich schon wieder auf der Fensterbank und präsentiere ihm meinen breiten Rücken, eingehüllt in den grauen Mantel. Als meine Hand nach der Dachrinne greift, verspüre ich einen heftigen Schlag am linken Oberarm, und im selben Moment zerreißt ein ohrenbetäubender Knall die Stille. Die Tüte mit den beiden CDs entgleitet meinen Fingern und flattert lautlos hinab ins Gras.

Ich bin vom Fenster verschwunden. Mit beiden Händen die Dachrinne umklammernd, steige ich ein Stück nach oben, dort erscheint es mir zunächst sicher. Warum haben sie auf mich geschossen, sie konnten mich doch kaum erkennen?

   Eine kalte Wut überkommt mich, versperrt mir radikal eine klare Sicht der Dinge, lenkt meine ganze Aufmerksamkeit auf den erleuchteten Raum unter mir. Wieder hat man auf mich geschossen, wieder wollte jemand mein Leben auslöschen, ohne daß von mir die geringste Bedrohung ausging. Sie wollten eine Person erschießen, die eine Tüte in der Hand hielt. Gratulation! Wahrscheinlich fühlten sie sich von einem Flüchtenden bedroht.  

Ein dumpfes Rumoren in meinem Arm veranlaßt mich, meine Fluchtpläne zu verschieben; ich muß jetzt unbedingt zurück in dieses Büro. Weil ich leichte Schmerzen im Arm verspüre, weiß ich, das Medikament in meinem Körper wirkt nicht mehr zu hundert Prozent. Der Schmerz ist dabei zurückzukehren; was jedoch noch immer gänzlich fehlt, ist die Angst.

Da schiebt sich eine Hand durch die Fensteröffnung schräg unter mir, und diese Hand hält eine Pistole. …


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