Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
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…  Groß. 

   Ziel ist diesmal sein Schreibtisch, den ich gründlich untersuche. Dieser Mann hat etwas von mir, und das möchte ich mir zurückholen; in der untersten Schublade finde ich es. Die Uhr scheint unversehrt zu sein, läuft sogar tadellos. Sorgfältig befestige ich sie an meinem Handgelenk. Irgendwie hänge ich an diesem bescheidenen Schmuckstück.

In einem der Duschräume schließe ich meinen nächtlichen Ausflug mit einer gründlichen Säuberung ab und lege mich anschließend schlafen. Ich bin zufrieden. Es ist heute das zweite Mal, daß ich Menschenfleisch gegessen und - genossen habe. Wenn ich ehrlich bin, schmeckt es besser als alles andere, was ich jemals verzehren durfte. Ein Blick auf die Leuchtziffern meiner Uhr zeigt mir, mein heutiger Ausflug hat etwas mehr als drei Stunden gedauert; keine allzulange Zeit, wenn man das glänzende Ergebnis betrachtet. 

   Mittlerweile bin ich so ruhig geworden wie lange nicht mehr, und ich frage mich, warum ich vorhin die Reste vergraben habe. Es müßte mir doch gleichgültig sein, was damit geschieht, soll doch der Fuchs sie sich holen. Nein, es ist mir keineswegs gleichgültig. Wie ein Tier, das für schlechte Zeiten vorsorgt, so habe auch ich meine Reste vergraben und verteidigt, wie ein Wolf, oder – eine Hyäne!

 

***

 

   Während der letzten Wochen habe ich drei weitere Kinder geraubt und deren süßes Fleisch verspeist. Dies geschah stets in ganz bestimmten Nächten: Nachdem man mir am Morgen jenes Medikament verabreicht hatte! Die Bitterkeit dieses Präparates zwang mich regelrecht dazu. So wenig Mitgefühlt ich bei diesen Streifzügen mit den Opfern hatte, so stark bricht es Tage später über mich herein, wenn die Wirkung des Medikaments nachläßt. Dann empfinde ich es ganz furchtbar, was ich getan habe, kann es gar nicht begreifen.

Herr Gott, ich bin doch Arzt …

   Heute morgen habe ich wieder bitteres Wasser bekommen. Dr. Groß hat es mir diesmal persönlich gebracht. Es roch derart nach Chemie, daß mich ein Würgen überkam und ich es zunächst gar nicht trinken wollte; die Exkursion der vergangenen Nacht jedoch, bei der ich mich mit frischem Gänsefleisch versorgt hatte, hinterließ in meiner Kehle einen brennenden Durst. Das ist jedes Mal nach exzessivem Fleischgenuß der Fall. Also habe ich es geschluckt, beinahe gierig.  

   Natürlich wußte ich, daß sich das Medikament darin befindet. Aber ich habe es mir nun mal zu meiner Aufgabe gemacht, herauszufinden, welche Tests sie mit mir durchführen wollen. …


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