Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Während dieser Zeit habe ich über achthundert Kilometer zurückgelegt. Zunächst mußte ich den riesigen Viktoriasee umrunden, um anschließend nach Nordwesten zu laufen, bis ich endlich Ruanda erreicht hatte. Dieses noch immer unsichere Krisengebiet habe ich nur mit äußerster Vorsicht betreten, meine Reisezeit auf die Nachtstunden verlegt und auf diese Weise die marodierenden Soldatenhorden vermieden, die sich allesamt von dem Augenblick an für Militärexperten halten, sobald sie einen Menschen erschossen haben. Die auf alles ballern, was sich bewegt, selbst auf die eigenen Leute.

   Das lange aufrechte Gehen bereitet mir Schwierigkeiten, hindert mich aber nicht daran, meinen Weg unbeirrt fortzusetzen, zuweilen auf allen Vieren. Um größere Distanzen zu überwinden, wähle ich zuweilen Flußläufe aus. Die Strecke von Kigali bis in die Nähe von Kabaya habe ich sogar in einem Boot zurückgelegt, welches ich am Ufer gefunden und mir kurzerhand ausgeliehen hatte.                                                                     

   Es war durchaus eine Premiere, als ich aus dem Viktoriasee getrunken habe; an jenem Morgen bestand mein lukullisches Frühstück aus einem Schluck Wasser und einem kessen Blick in die Runde. Es schmeckte vorzüglich, mein Körper zeigte keinerlei negative Reaktionen. Im allgemeinen suche ich mein Wasser lieber in hohlen Bäumen, es gibt genug davon hier im Regenwald. Die Bäume und Sträucher der Wälder und der Savanne versorgen mich ausreichend mit Früchten, es mangelt mir an nichts. Schlanker bin ich geworden, drahtiger. Wenn man unregelmäßig ißt und sich ständig in Bewegung befindet, hat der Körper weniger Zeit Fett anzusetzen.

Auch meine Arme sind ein wenig länger geworden. Noch nicht so lang wie bei meinen nächsten Verwandten, aber sie reichen schon bis knapp über meine Knie. Dadurch wird mir das rasche Erklettern der Bäume ungemein erleichtert, meine nackten Füße kleben förmlich an den Stämmen. Des nachts liege ich hoch oben auf dicken Ästen und schaffe es tatsächlich zu schlafen, ohne hinabzustürzen. Immer vertrauter wird mir mein neues Element, ich springe bereits durch die Kronen; schließlich möchte ich mich in meiner neuen Umgebung nicht als Behinderter präsentieren.

 

***

 

   Heute ist der große Tag, heute werde ich sie treffen, davon bin ich fest überzeugt. Bei Kinogo habe ich die Grenze zum Kongo überschritten, endlich befinde ich mich an meinem vorläufigen Ziel: Im Virunga-Nationalpark. …


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