…  Es dauert nicht lange, und ich finde sie nicht weit entfernt hinter einem Gestrüpp, das gelbe Blüten trägt und wie Ginster leuchtet; dort liegen auch die Hörner der beiden unglücklichen Muttertiere. Das kleinere Horn und den prächtigen Nasenschmuck von Lanze in Händen, kehre ich zum Lager zurück. Alle befinden sich noch bei der Siesta, bis auf einen: Weißkäppchen hat sich davongestohlen!

Gerade als ich mich auf den Wag machen will, ihn zu verfolgen, wacht einer der Schlafenden auf. Er kann seine Arme nicht richtig gebrauchen, erhebt sich deshalb mit schmerzverzerrtem Gesicht. Unsicher schaut er sich um, sieht seine Kameraden mit geknickten Gliedmaßen am Boden liegen, dann wird er mich gewahr und erschrickt maßlos. Von Panik ergriffen macht er ein paar Schritte und fällt schon wieder in tiefen Schlaf, was ihn ziemlich unsanft auf die Erde stürzen läßt. Genüßlich grinsend betrachte ich mir das Schauspiel. Genau so wird es ihnen bis an ihr Lebensende ergehen; sie sind infiziert! Ihr Immunsystem wird zwar dafür Sorge tragen, daß viele dieser winzigen Körperchen, die jene Fallsucht auslösen, eliminiert werden, aber einige werden übrigbleiben und auch in Zukunft dafür sorgen, daß ihnen exakt das gleiche widerfährt wie am heutigen ersten Tag. Ich bin beinahe zufrieden.

   Die Spur des Blonden ist nicht zu übersehen, sie führt genau in die Richtung, aus der ich zuvor gekommen bin und wo mein Wagen steht. Aber seine Chancen mir zu entkommen sind gleich null! Meine Schritte werden schneller, schon renne ich durch den Busch, als mich eine Gewehrsalve stoppt. Im Nu liege ich flach am Boden, krieche weiter, die beiden Nasenhörner in Händen. Eine zweite Salve explodiert in meinen Ohren, und noch eine. Dort versucht anscheinend jemand sein Magazin leer zu schießen. Schließlich sehe ich das Wohnmobil, und davor steht er. Weißkäppchen hält ein Gewehr in Händen und schießt wie besessen auf mein Fahrzeug, bis es nur noch klickt und sich keine Patrone mehr im Magazin befindet. Was hat er nur gegen mein Wohnmobil?

   Plötzlich beginnt es zu brennen, der Wahnsinnige hat den Tank des Wagens getroffen. Um sich darüber zu freuen, bleibt ihm allerdings nicht genügend Zeit, denn schon hat ihn der Schwarze Affe gepackt. Wie ein Berserker stürze ich mich auf ihn, schleudere ihn hin und her, packe schließlich den Arm des schreiend am Boden Liegenden, stemme mein Bein gegen seine Brust, und mit einem kräftigen Ruck reiße ich ihn aus seiner Schulter heraus. …