Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Erst als der Wagen heftig zu wackeln begann, habe ich wieder losgelassen. Aber im Großen und Ganzen habe ich meine Kräfte unter Kontrolle.

   Einem Lehrbuch über die Evolution des Menschen habe ich vor vielen Jahren entnommen, daß seine nächsten Verwandten, die Schimpansen, über ganz außergewöhnliche Körperkräfte verfügen, weswegen sie den Menschen um ein Vielfaches überlegen sind. Jener Autor hatte Experimente angeführt, welche die Kraft alleine in ihren Händen aufzeigen sollten: Ein normaler kräftiger Mann war demnach in der Lage, auf der Skala eines Testgerätes mit beiden Händen etwa 70 Kilogramm zu erreichen. Ein ausgewachsener Schimpanse von 50 Kilogramm Körpergewicht, in Wut geraten, schaffte dagegen über 500! Das schien zunächst unglaublich, hatte sich aber durch weitere Versuche eindrucksvoll bestätigt. Ich wiege gar 80 Kilo ...

   Einige Erfahrungen mit meiner neu erworbenen Eigenschaft habe ich ja bereits gemacht. Dennoch, neugierig geworden, halte ich am Wegrand an und begebe mich nach hinten, um die Waage zu holen. Für den Fall, daß ich das Gewicht eines Tieres feststellen muß, habe ich diese Federwaage im Gepäck. Sie ist etwa zwanzig Zentimeter lang, funktioniert mit Hilfe einer stabilen Stahlfeder und ist ziemlich genau; ihre Skala reicht bis 300 Kilogramm, was etwa dem Gewicht eines Zebras entspricht. An beiden Enden befinden sich stabile Metallringe. An dem einem wird die Waage normalerweise aufgehängt und am anderen das Objekt befestigt. Ich stecke meine beiden Mittelfinger erwartungsvoll durch die Ringe und ziehe die Waage mit meinen starken haarigen Armen mühelos auseinander. Schnell ist das Ende der Skala erreicht. Noch ein kleiner Ruck, die Waage zerlegt sich und fliegt mir um die Ohren.

Mit meinen Mittelfingern! Ich habe nichts anderes erwartet. Der Tag wird kommen, an dem ich die Göttinger Molekularbiologen verfluchen werde. Muß die Wissenschaft denn immer alles Machbare auch tatsächlich ausprobieren? Verkommt sie dadurch nicht zum Selbstzweck, wenn sie nur um der Erfolge willen Dinge tut, die aus naturwissenschaftlicher Sicht völlig sinnlos sind? Was nützt es denn, zu wissen, wie viele Kilopond ein Affenknochen aushält, ehe er bricht? Muß man denn unbedingt versuchen, Klippschliefer, Seekühe und Elefanten zu kreuzen, nur, weil zwischen ihnen eine entfernte Verwandtschaft besteht? Ich denke, nein.

Die Federwaage wandert in die Mülltonne, denn die Metallteile in die Wildnis zu werfen, wäre blanker Unsinn; …


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