… Wieder führe ich die Kuh, wieder geht sie mit, bis hin zum Stamm. Dort greife ich die Enden der Gurte und stecke sie der Dame in den Mund, sie beißt fest zu. Jetzt ziehe ich erneut an den Gurten und diesmal - ziehen wir gemeinsam. Es ist eine kleine Sensation: Die Elefantendame kennt das Ziel meiner Anstrengungen nicht, unterstützt sie dennoch, und das Ergebnis ist umwerfend. Der schwere Baumstamm bewegt sich über den nassen Boden, als wäre er federleicht. Tapfer läuft die Kuh rückwärts und zieht dabei den Stamm, hat keine Mühe damit, hat aber auch keine Ahnung was ich vorhabe, versteht nichts - und läuft. Als wir in die Nähe der Grube gelangen versuche ich sie zu stoppen. Ich ziehe in die Gegenrichtung, aber sie läuft weiter rückwärts, zerrt mich einfach mit. Schnell gehe ich um sie herum und stelle mich hinter sie. Sofort bleibt sie stehen, sie will mich nicht verletzen, das ist gut. Wenigstens weiß ich jetzt, wie ich sie stoppen kann. Vorsichtshalber nehme ich ihr die Gurte aus dem Maul.
Mit dem Spaten beginne ich nun, eine der oberen Kanten der Fallgrube soweit abzutragen, bis eine richtige Schräge entsteht; über diese werden wir das Opfer herausziehen. Ohne diese Abflachung würden wir das Kleine nicht über die Kante bekommen. Diese Arbeit dauert mehr als eine halbe Stunde. Ich möchte zu gerne wissen, wie lange an der Fallgrube gearbeitet wurde.
Als nächstes gilt es, den Baum richtig zu plazieren. Ohne diesen Baum als Unterlage würden sich die Gurte beim Ziehen tief in das feuchte Erdreich eingraben und unsere Bemühungen kläglich scheitern lassen. Mama Elefant, inzwischen meine Freundin, hilft kräftig mit, den Baumstamm richtig zu legen, danach obliegt es meinen Händen, ihn an beiden Seiten zu fixieren. Mit dem stumpfen Ende meiner Axt schlage ich einige Äste tief in den weichen Boden, bis der Stamm unbeweglich liegt. Bis zum abschüssigen Grubenrand sind es etwa drei Meter, das dürfte dem Kleinen genügend Platz lassen, nach seiner Rettung nicht sofort wieder hinab zu purzeln. Nun beginnt der schwierige Teil unseres Unternehmens. Das erzähle ich auch meiner dickhäutigen Freundin.
Die Gurte werfe ich in die Grube, springe hinterher und stehe unverhofft neben Junior. Der sieht mich zuerst ängstlich an, schnuppert an mir und versucht mit mir zu spielen. Dafür haben wir aber jetzt nicht die Zeit. Ich lege ihm die Gurte an, er probiert, wieder heraus zu schlüpfen. Beim zweiten Versuch sitzen die Gurte fest, sofort klettere ich an dem Seil nach oben, in einer Hand die Gurtenden. …
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