Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Ausnahmen bestätigen jedoch auch diese Regel ...

Die wütende Elefantenkuh stoppt tatsächlich, macht zumindest den Versuch. Aber der aufgeweichte Boden verhindert dies. Ihre Vorderbeine beginnen zu rutschen, ein Knie knickt ein, und plötzlich fällt sie hin. Unmittelbar vor mir, so daß ich einen Satz nach hinten machen muß, um nicht von ihren Beinen und der Brust zerquetscht zu werden. Sofort rappelt sie sich wieder hoch, stützt sich dabei kurz mit dem Rüssel und dem einen verbliebenen Zahn am Boden ab und steht bald wieder. Und nun erlebe ich etwas beinahe Menschliches: Sie scheint sich zu schämen. Den Körper halb abgewendet, zeigt nur ihr Rüssel in meine Richtung, sie schnuppert. Ihr rechtes Auge fixiert mich. Aber ähnlich wie bei Bären, so gelingt es mir auch bei Elefanten nicht, in ihren Augen ihre momentanen Stimmungen abzulesen. Es hat den Anschein, als überlege das große Tier. Im Grunde will es wieder zurück in den Busch, empfindet mich jedoch noch immer als Bedrohung. Aber der Boden vor meinen Füßen ist derart rutschig, daß der Riese es nicht riskieren will, bei einem weiteren Angriff erneut zu stürzen, also stampft er auf. Schlamm spritzt in die Höhe. Auch ich stampfe jetzt auf, allerdings mit bescheidenerem Resultat. Wieder stampft die Kuh, wieder stampft auch der kleine Kerl vor ihr. Immer länger wird ihr Rüssel, kerzengerade zeigt er nun auf mich, und mir sagt meine Witterung, da müssen noch mehr Elefanten sein. Es bleibt mir nichts anderes übrig, ich muß den Grund ihres Zorns erfahren. Also rede ich mit ihr, hebe beide Arme hoch über meinen Kopf. Nicht, um mich größer zu machen, sondern um dem Tier zu zeigen, daß ich keine Waffen trage. Auf diese Weise kann ich mich bis auf zwei Meter nähern, immerhin so weit, daß der Rüssel mich berührt. Und nun schnuppert er unablässig an meinem roten Hemd. 

Offensichtlich kann die Kuh sich nicht entscheiden, ob ich nun Freund oder Feind bin, denn sie beschnüffelt mich jetzt von oben bis unten. Ich nehme ihr die Entscheidung ab. Mit raschen Schritten eile ich zum Wagen, hole einige Bananen heraus, stecke sie mir in die Hosentaschen und kehre zu dem aufgeregten Tier zurück. Der neue Geruch irritiert die Elefantenkuh, sie wird deutlich ruhiger. Meine Hand ergreift eine Banane, und ich reiche sie ihr hinüber.

Niemals verwende ich bei meinen Tätigkeiten irgendwelche Speisen als Lockmittel, das führt in aller Regel nur zu Mißverständnissen. Ich bin nicht zum Füttern hier. …


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