Eine groteske Verwandlung
Seite 31 von 317

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
Spannungskurve: Lesen & bewerten
Wertung der anderen Leser:
Leserwertung
Spannungskurve
Anzahl Leser
zu wenig Daten
9 % gelesen
A     A     A

… 

   An den Küsten Patagoniens lagen junge See-Elefanten im flachen Wasser und vergnügten sich bei ihren ersten Schwimmversuchen, die älteren Tiere, meist Weibchen, lagen weiter oben faul am Strand und sonnten sich, eifersüchtig bewacht von ihrem mehrere Tonnen wiegenden Pascha.

Plötzlich türmte sich das Meer bedrohlich auf, eine unheimliche Woge wälzte sich Richtung Ufer, wurde immer höher und dicker. Im Inneren konnte man den dunklen Kern der Welle sehen, wie auch er wuchs, Konturen erhielt, und wie kurz vor Erreichen des Sandstrandes ein mächtiger schwarzer Kopf sichtbar wurde, eines der Jungtiere packte und mit einem Ruck aufs Meer hinaus schleuderte. Durch die Wucht des Angriffs wurde der tonnenschwere Schwertwal weit auf den Strand herausgeschoben, wackelte, robbte, und durch kräftige Schwanzbewegungen gelang es ihm stets, das für ihn unbequeme und nicht ganz ungefährliche Ufer wieder zu verlassen, um ins tiefere Gewässer zurückzukehren, wo er seine Beute verschlang. Dies war die eine Seite dieses Ungeheuers.

Die andere konnte man etwas später erleben, als der Wal satt war. Einsam schwamm ein junger See-Elefant in Ufernähe, hatte große Probleme mit dem Wellengang, drohte gar zu ertrinken, als sich derselbe schwarze Schatten näherte. Behutsam diesmal, beinahe zärtlich, packten zwei eindrucksvolle Lippen den Winzling am Körper und brachten ihn zum rettenden Strand, wo er von seiner Mutter heiser krächzend in Empfang genommen wurde.

   Und genauso zärtlich streichelten meine Hände damals auf dem Fischkutter den Kopf des großen Meeressäugers, dessen stolze schwertähnliche Rückenflosse beinahe zwei Meter aus den Fluten ragte. Furchtlos griff ich in seinen Mund, ihm die Zunge zu reiben. Er genoß es sichtlich, und ein süßlicher Geruch entströmte diesem Riesenmaul. Da drehte der Wal seinen Körper und präsentierte uns seine volle Breitseite, er maß wohl zehn Meter. Seine nicht mehr überall makellose Haut glänzte in der tiefstehenden nördlichen Sonne und vermittelte den Eindruck, als wäre sie aus Plastik. Selbst der Fischer hatte seine Furcht überwunden und trat neben mich an die Reling; anfassen mochte er das Tier dennoch nicht.

Auf der uns abgewandten Seite des Orcas glänzte etwas Metallisches, versank in den Fluten, sobald unser Wal untertauchte und kam mit ihm wieder an die Oberfläche. Es sah aus wie ein Glasaal - die durchsichtige Jugendform eines Flußaals - oder wie ein Stück Chrom. …


Diese Seite hat mir gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1270 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren