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Das Spitzmaulnashorn pflückt mit seinem spitzen Maul - daher der Name - vorwiegend Blätter von Büschen und niedrigen Bäumen ab. Das Breitmaulnashorn tut es dem Flußpferd gleich und mäht mit seinem breiten Maul das Gras bis kurz über dem Boden ab. Aber was erzähl ich da! Diese einmal erwachsene Unart ist ebenso schwer wieder aus der Medienszene zu verbannen, wie die unsäglich naive Behauptung gewisser Berufsdummköpfe, beim edlen Orca, diesem wunderbaren schwarzweiß gefärbten Schwertwal, handele es sich um einen Killer! Nur, weil er zuweilen Robben ißt. Killer gehen stets auf zwei Beinen und erreichen trotz gegenteiliger Behauptungen niemals die Schönheit jener Tiere, die von einfältigen Menschen Killerwale genannt werden. Selbstverständlich verkauft sich ein Begriff in den Medien besser, wenn ihm, wie bei dem weniger bekannten Schwertwal, das einprägsame Attribut Killer hinzugefügt wird.

Aber es besteht kein Anlaß, deswegen einen Wutanfall zu bekommen; glaube ich. Und deshalb möchte ich mich auch jetzt nicht aufregen. Dennoch stellt sich ganz zwangsläufig die Frage, welche Berufe diese Leute eigentlich schwänzen, die solche Falschmeldungen im Umlauf und damit am Leben halten.

   Gerne würde ich jetzt Lanze finden. Seit zwei Stunden bin ich auf der Suche nach der Dame, aber außer ihren wohlgeformten Hinterlassenschaften hat sie mir bisher keine Hinweise auf ihren Aufenthaltsort geliefert.

In der Ferne liegt ein Wolkenschleier über dem Westgipfel des Kilimandscharo, setzt dem heiligen Berg Afrikas noch zusätzlich ein weißes Käppchen aus Watte auf. Ich lasse das wohlvertraute Panorama links liegen und fahre auf eine Anhöhe, wo ich besser Ausschau halten kann. Ruhig und friedlich liegt ein kleiner Natronsee in der Vormittagssonne, verschiedene Farben leuchten auf seiner Oberfläche, schenken ihm ein unwirkliches Aussehen.

Weiter suchen meine Augen die Gegend ab, dabei ist mir, als könne ich sie bereits riechen. Hoch am Himmel ziehen die gefiederten Aasfresser der Savanne ihre Kreise; weiß der Geier, was sie wieder entdeckt haben. Hoffentlich nicht Lanze, die diesen Namen von mir erhielt, weil sie ein Horn vor sich herschiebt, das ein wenig aus der Art geraten ist. Es mißt etwa einen Meter und ragt leicht nach unten, was das Tier beim Fressen an Büschen nicht behindert, nicht einmal beim Trinken in ausreichend tiefem Wasser. Einmal jedoch, als eine Pfütze zu flach war, hatte es versucht, sein Maul ins Wasser zu tauchen, stieß mit dem Horn auf den schlammigen Grund und legte dabei seinen Kopf in die Lache. …