… Es wußte sich zu helfen, ließ sich das Wasser einfach ins Maul rinnen.
Es ist keine Frage, daß ihm ständig irgendwelche Wilderer auf der Fährte sind, die das stolze Tier töten wollen. Würden sie das Nashorn betäuben und auf diese Weise den Nasenschmuck rauben, könnten sie nach einigen Jahren erneut zur Ernte anreisen. Aber soweit denkt wohl keiner dieser mir überaus verhaßten Trophäenräuber.
Ich folge mit meinen Augen ein Weilchen den Geiern auf ihrer Route, und endlich entdecke ich Lanze. Mit ihrem Jungen steht sie hinter niederem Buschwerk und döst. Der Kleine springt vergnügt im Kreis, attackiert zum Schein einen der am Boden herumliegenden Felsen, läuft wieder zu seiner Mutter und rempelt sie ungestüm an, weil er nicht rechtzeitig abstoppen kann, sie läßt ihn gewähren. Sie ist überhaupt eine äußerst verträgliche Mutter, verteidigt ihr Kind jedoch gegen jeden, der sich ihm nähert, selbst gegen Elefanten. Mich läßt sie allerdings in seine Nähe; das hat seine besondere Bewandtnis.
Im letzen Jahr, wenige Wochen nach der Geburt des Kleinen, gab es hier in der Gegend eine wahre Flut, ganze Gebiete standen unter Wasser, Wege waren überschwemmt, und der Kleine war in ein Wasserloch gerannt, mehr eine Schlammpfütze, und drohte zu ertrinken. Der Teich war am Grund völlig versumpft, das Jungtier steckte fest, konnte sich aus eigener Kraft nicht befreien, die Mutter stand schnaufend am Rand, ratlos, hilflos. Und inmitten dieses Schlamassels tauchte ich auf.
Durch Zufall befuhr ich die Gegend, eigentlich war ich auf dem Weg zu meinen Pavianen, die auf den weiter östlich gelegenen Felshängen ihr Stammquartier bezogen haben. Ich sah das Spitzmaulnashorn dort am Ufer stehen und wußte gleich, etwas stimmte nicht. Als attackierte Lanze einen imaginären Feind, so warf sie ihr Horn in die Höhe und senkte es daraufhin wieder zum Schlammloch hinab. Von meiner Warte aus konnte ich nicht erkennen, was ihren Unwillen hervorrief. Erst als ich näher kam, wurde mir bewußt, was geschehen war.
Mit meinem Wagen fuhr ich so nahe ich konnte an das Loch heran, stellte den Motor ab und blieb noch eine ganze Weile im Innern sitzen. Das Junge hielt seinen Kopf tapfer soweit über Wasser, daß es gerade noch atmen konnte. Vereinzelt hörte ich ein Blubbern, wenn die Kraft des Kleinen nachließ und er den Kopf senkte, dabei atmete er bereits ins Wasser hinein aus. Es war allerhöchste Eile geboten, trotzdem konnte ich nicht einfach blindlings hinüber rennen und mich in den Tümpel stürzen. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1322 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!