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Schließlich habe ich mich mit Erde eingerieben, was dazu führte, daß das Erdferkel versuchte, mit seinen kräftigen Krallen an mir zu scharren und mir seine klebrige Zunge in die Taschen steckte. Nun, irgendwie hab ich es geschafft, die Wunde am Hals dieses überaus nervösen Tieres zu versorgen, die ihm wohl eine Hyäne beigebracht hatte. Leicht war das nicht.
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Gerade heute, wo ich mich auf die Suche nach ‚Lanze’ begebe, verspüre ich heftige Gliederschmerzen, die mich schon um meine wohlverdiente Nachtruhe gebracht haben. Als würden meine Knochen auf einer Streckbank auseinander gezerrt, als hätte ein unglaublicher Muskelkater meinen ganzen Körper im Griff. Die gleichen unangenehmen Schmerzen hatte ich auch zu dem Zeitpunkt, als ich mich im Wachstum befand, mit sechzehn oder siebzehn Jahren, als sich mein Skelett etwas zu schnell zu seiner endgültigen Größe entwickelte.
Im Zelt zu nächtigen habe ich ganz schnell aufgegeben, viel zu lästig waren mir die Besuche der nachtaktiven Savannenbewohner. Angefangen von den Flußpferden, denen mein Domizil auf ihren Wanderungen vom Fluß zum Weideland im Weg stand, über Großkatzen, die unbedingt wissen mußten, was sich hinter dieser Plane verbarg, bis hin zu Elefanten, die in der Wildnis das Wort Rücksichtnahme ohnehin selten für sich in Anspruch nehmen, hatte wohl fast jedes Tier Anstoß genommen an diesem dreieckigen Hohlkörper aus imprägniertem Stoff. Jetzt stelle ich manchmal ein Vorzelt vor meinen Wagen, wenn ich beabsichtige, etwas länger zu verweilen. Ansonsten verbringe ich die Nächte ausschließlich im Wohnwagen im weichen Bett. Ich habe keine Ahnung, warum mir die Gliedmaßen so weh tun.
Lanze ist ein weibliches Spitzmaulnashorn. Es ist, wie sein Vetter, das Breitmaulnashorn, weder weiß noch schwarz, wie ständig von unzähligen renitenten Pseudo-Tierfilmern wider besseren Wissens hartnäckig behauptet wird, sondern grau! Und wieder einmal kann ich nur mit Mühe verhindern, daß mich dabei ein gewisser Groll übermannt ...
Natürlich sieht man mitunter Tiere, die sich gerade im nassen Schlamm gewälzt haben, und selbstredend sehen diese dunkel aus, mitunter auch mal rot; beide Arten, wohlgemerkt. Dennoch handelt es sich stets um Breitmaul – oder Spitzmaulnashörner, um nichts anderes! Aber diese urweltlichen Tiere deswegen als weiß und schwarz zu bezeichnen, bedarf doch einer gehörigen Portion irregeleiteter Phantasie. …
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