Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Mir ist klar, daß er große Schmerzen hat, sobald seine Zunge oder etwas Eßbares mit diesem Fremdkörper auch nur in Berührung kommen. Aber es hilft nichts, das Elfenbein muß dort raus! Ich stehe auf und versuche, den Bullen zurückzuschieben, er widersetzt sich. Noch stärker drücke ich, er rührt sich nicht vom Fleck. Gut so. Ich wollte nur seine Entschlossenheit testen.  

   Nachdem alles vorbereitet ist, zeige ich ihm die Betäubungsspritze. Spielerisch pikse ich ihn in die Lippen, in die Zunge, er läßt mich gewähren. Ich muß ganz einfach auf diese Weise vorgehen, sonst wird er verrückt, wenn ich ihn ohne Vorwarnung in den Gaumen steche; dann macht er einen Rückwärtssalto.

Schließlich ist es soweit. Der Flußpferdbulle hat sein Maul nicht weit geöffnet, weil er Schmerzen hat, aber es müßte ausreichen. Ich sprühe die Stelle ein, kühle sie, bevor der Stich erfolgt. In Windeseile drücke ich eine geringe Menge des Betäubungsmittels hinein, ziehe die Spritze sofort wieder heraus aus dem Maul - und mit ihr meine Hand. Unversehens schließt er sein riesiges Freßorgan, es war sehr unangenehm für ihn. Ich streichle seine Lippen und rede mit ihm.

„Hör mal, Dicker“, sage ich ruhig, „ich warne dich! Wenn du mich angreifst, werde ich etwas Ungeheuerliches tun. Gnade dir Gott! Etwas, was ich bisher erst einmal gemacht habe; damals, in Tansania! Glücklicherweise erst ein einziges Mal. Willst du wissen, was? Es war auf jeden Fall fürchterlich!“

Wieder öffnet er das Maul ein wenig. Seine prächtigen Elfenbeinhauer ragen seitlich empor, stören mich ein wenig bei der Arbeit. Erneut setze ich die Spritze an, diesmal spürt er schon weniger, ich drücke jetzt die volle Ladung in seinen Gaumen hinein. Noch drei weitere Injektionen folgen. Während ich auf das Einsetzen der Wirkung warte, muß ich lachen, weil ich mir vorstelle, wie der tonnenschweren Koloß mit schmerzverzerrtem Gesicht verzweifelt versucht, einen Salto rückwärts zu machen. Ich suche nach einer passenden Zange, inzwischen erzähle ich ihm die Geschichte.

„Also, hör zu!“ beginne ich leise. „Es war zu Beginn meiner Tätigkeit, in der Serengeti, ich war in der Nähe einer Herde Kaffernbüffel, weil ich bemerkt hatte, daß ein Weibchen bald gebären würde. Seit Stunden schon hatte es sich mit seinen Wehen gequält, schrie gepeinigt, zeigte mir seine ängstlichen Augen, und ich konnte fast nur das Weiße darin erkennen. Du hörst mir doch zu, Dicker, nicht? …


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