Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Was kaut er da? Ein Stück Akazie fällt heraus, speichelnaß liegt es auf meiner Brust.

   Unendlich langsam strecke ich meinen Arm aus, nur keine rasche Bewegung jetzt, taste nach meiner Bereitschaftstasche, die neben dem Baum steht, krame heimlich eine Injektionsnadel hervor - ich werde ihn in seine empfindliche Fußsohle stechen müssen, mir bleibt keine Wahl. Entweder es gelingt mir damit, ihn zu vertreiben - oder nicht. Zutreten wird er dann gewiß nicht, das weiß ich, das wäre für ihn zu schmerzhaft.

Wie das Periskop eines U - Bootes folgt der bewegliche Rüssel meiner Handbewegung, als wäre im Innern irgendwo ein drittes Auge verborgen. Wo steche ich hinein? Am besten direkt neben einen der Fußnägel, dort ist er hochgradig schmerzempfindlich.

Aber was muß ich an jener Stelle entdecken? Überrascht ziehe ich die Nadel wieder zurück von der Sohle, denn dort  - steckt bereits eine! Ganz vorne im weichen, mit tiefen Furchen durchzogenen Ballen, zwischen dem zweiten und dem dritten Nagel, ragt das winzige Stückchen eines Akaziendorns hervor; fast bis zum Anschlag hat er sich diesen Stachel eingetreten. 

Da fällt es mir wie Schuppen von den Haaren: Das also wollte er mir zeigen, wie ich nun beschämt erkennen muß. Deswegen hat er mir seinen Fuß direkt vor die Nase gehalten. Ich fasse den Elefantenfuß, schiebe ihn zur Seite, was der Bulle willig geschehen läßt, erhebe mich und entschuldige mich dafür, daß ich heute so schwer von Begriff bin. Nun knie ich neben dem mehr als vier Meter hohen Tier und greife erneut in meine Tasche; die Injektionsnadel habe ich schnell wieder darin verschwinden lassen, bevor er sie sehen konnte. Ich glaube, er mag sie nicht sonderlich, sie erinnert ihn an Unangenehmes. Noch immer hebt Halbrüssel das Bein an.

„Etwas höher!“ rufe ich ihm zu. Tatsächlich hebt er den Fuß noch ein Stück, das überrascht mich. Mit meiner Universalzange fasse ich nun den Dorn am äußersten Ende, kaum, daß ich ihn richtig greifen kann. Nach einigen leichteren Schlägen gegen sein Knie hämmere ich so fest ich kann meine Faust dagegen - im selben Moment ziehe ich mit der Zange den Dorn heraus. Ich bin überzeugt, daß er es nicht gespürt hat; diese Ablenkung mit dosierten Schlägen meiner Hand habe ich wiederholt erfolgreich praktiziert. Mit seinen dunklen Augen schaut er mich jetzt prüfend an, steht da wie ein Zirkuselefant beim Dressurakt in der Manege. Nur: Halbrüssel ist kein Inder, sondern Afrikaner! …


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