Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Nun hatte ich für derlei Ausflüge in die Gefilde der Sinnlichkeit im Grunde gar keine Zeit, aber wenn sich die Gelegenheit so offenkundig bot, konnte ich natürlich auch schlecht nein sagen. Gundi war vielleicht nicht gerade das Hauptgericht auf einer erotischen Speisekarte, besaß jedoch einen eindrucksvollen Busen. Und so sagte ich mir, besser ein Spatz in der Hand ...; denn die hübsche Pamela aus der Physik, auf die ich ein Auge geworfen hatte, zeigte sich mir gegenüber noch immer ziemlich reserviert. Ich hätte sie längst einmal zum Essen eingeladen, wollte aber unsere gute Beziehung nicht gefährden.

Schließlich setzte ich mich zu Gundi an den Nebentisch. Sie trug ein Hörgerät, das an jenem Abend nicht richtig zu funktionieren schien. Weil sie nun ein wenig hörbehindert war, sprach sie manchmal etwas undeutlich.

„Man muß die alten Köpfe abschneiden“, sagte sie einige Male im Zusammenhang mit der Universitätsstruktur. Offengestanden war mir nicht ganz klar, was sie damit meinte; mein eigener Kopf war ja auch nicht gerade besonders eindrucksvoll. Bis sich im Verlauf des Gesprächs herausstellte, daß sie von alten Zöpfen gesprochen hatte; dieser Umstand war für alle Betroffenen zweifellos um ein Vielfaches angenehmer.

Die junge Dame bemühte sich weiter um meine Gunst, und als sie sich endlich entschlossen hatte, mich nach Hause mitzunehmen, kam Klaus an unseren Tisch und flüsterte mir etwas ins Ohr. Sofort begannen meine Augen freudig zu strahlen, ich erhob mich schleunigst und entschuldigte mich bei Gundi für meinen plötzlichen Sinneswandel. Zusammen mit Klaus fuhr ich an jenem Abend nach Frankfurt, wo wir während der Nachtstunden einen Besuch im neuen Menschenaffenhaus des dortigen Zoos machen durften. Ein befreundeter Tierpfleger hatte uns eingeladen, und diese Sensation verdrängte schon damals alles andere.

Während ich in jener Nacht für Stunden vor den gläsernen Gefängnissen der Menschenaffen ausharrte, habe ich in deren Augen geschaut, immer wieder, sah die Verzweiflung der Insassen, stellte mir vor, ich säße dort hinter Glas. Am Ende kam ich zu dem Schluß, daß es eine unverantwortliche Quälerei ist, Menschenaffen einzusperren, Tiere überhaupt ihrer Freiheit zu berauben. Verbrecher sperrt man ein! Tiere jedoch gehören in die freie Wildbahn, und nur dort sollte man sie betrachten. Von dieser Ansicht bin ich bis heute nicht abgewichen.

   Wegen meines kleinen Kopfes wurde ich von den Kommilitonen zu Beginn oft gehänselt, es wurden gar Wetten abgeschlossen, ob ich es schaffte, gleichzeitig zu gehen und Kaugummi zu kauen. …


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