Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Schleunigst watete ich zurück ins schlammige Element.

Während dieser Zeit sprach ich fortwährend mit beiden Tieren, was eine unübersehbare Beruhigung zur Folge hatte. Selbst das kleine Ding, das nur mit Mühe seinen Kopf aus der braunen Suppe halten konnte, schien meine Nähe regelrecht zu fordern. Der Holzklotz war nun nicht mehr von Bedeutung, mit beiden Händen hielt ich den Kopf des Jungtieres über Wasser und schob und zog es langsam in Richtung der Schräge am Ufer, die für das Tier kaum auszumachen war. Mit vereinten Kräften gelang es uns beiden schlammigen Gesellen nun die Schräge zu erklimmen. Gegen Ende der Tour saß ich im Matsch und schob mit meinem Rücken den zentnerschweren Wonneproppen von Mama Nashorn bergauf.

Endlich stand der kleine Kerl mit seinen kurzen Röhrenbeinchen schwankend am hohen Ufer und wurde von seiner Mutter freudig in Empfang genommen. Sie liebkoste ihn ausgiebig, leckte ihm die Schnauze, stieß ihn sanft mit ihrem Maul an, wollte sich wohl überzeugen, ob wieder alles in Ordnung war. Während dieser Zeremonie kniete ich daneben im Schlamm und betrachtete zufrieden das Dickhäuterduo, als gehörte ich dazu; und irgendwie tat ich das auch. Schlammbedeckt wie ich nun war, unterschied ich mich aus Sicht eines Rhinozerosses wirklich kaum von Junior. 

   Ein drittes Nashorn hatte mittlerweile die Szene betreten, war jedoch blitzartig wieder verschwunden. Der Grund lag auf der Hand: War eine Nashornmutter mit einem Jungen schon gefährlich, so wurde ein Weibchen mit ‚Zwillingen’ geradezu unberechenbar ...

 

   Langsam lasse ich den Wagen im Leerlauf den kleinen Abhang hinunter rollen, vermeide so das lästige Motorengeräusch. In gebührendem Abstand halte ich an, steige aus und laufe zu meinen beiden Freunden hinüber. Sogleich senkt Lanze ihr Horn, rüttelt damit im Buschwerk, zeigt deutlich, daß sie mich sehr wohl wahrnimmt. Ich bleibe stehen, begrüße die urweltlich anmutenden Wesen, sie hören meine Stimme und werden ganz friedlich, nun darf ich mich nähern. Ich stelle mich dicht vor die Mutter, zeige mich in meiner vollen, neben ihr jedoch eher bescheidenen Größe, und Junior stößt mich mit seinem Höcker an, der einmal ein ebenso prachtvolles Horn werden soll wie das seiner Mutter.

Mama läßt sich von mir am Mund streicheln, knabbert mit ihren Lippen sanft an meinen Fingern, schnaubt zufrieden. Junior stemmt sich eifersüchtig gegen mein Bein. Im Horn der Mutter, knapp über dem Ansatz an der Stirn, steckt ein Fremdkörper. …


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