Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Groß war sie, beinahe wuchtig und hoch modern. In ihrem Innenleben verbarg sich ein winziger Solarantrieb, der die Uhr mit Energie versorgte, ein Leben lang, wenn es sein mußte. An der Unterseite war mein Name eingraviert: Phillip Mergenthaler. Sie war robust und schön zugleich; ich trage sie seither ständig an meinem Handgelenk, sie hat mich nie im Stich gelassen.

   Zu diesem Zeitpunkt war ich zweiundzwanzig Jahre alt, steckte mitten im Studium und meine Zukunftspläne änderten sich innerhalb der nächsten Tage dramatisch. Sollten die Forscher aus Yale mit ihren Prognosen rechtbehalten, konnte wer weiß was mit mir geschehen. Heute nicht und vielleicht auch nicht gleich morgen. Aber irgendwann einmal. Später. Dominante Gene, atavistische Merkmale. Kafka ließ grüßen ...

Nach reiflicher Überlegung belegte ich neben dem Medizin- und dem Zoologiestudium noch ein weiteres Fach. Daß es einmal meine Hauptaufgabe werden würde, hatte ich wohl schon damals tief im Herzen gespürt. Die Veterinärmedizin ist ein außerordentlich spannendes Gebiet. Dort sagen die Patienten kein Wort. Außer vielleicht die Papageien; aber wie manche Politiker, so sind sie in aller Regel für das, was sie da reden, nicht verantwortlich zu machen.

Es ist eben nicht wie bei uns Menschen, die wir den Ärzten mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln anzeigen, wo der Schmerz uns zwackt. Bei unseren vierbeinigen Genossen gilt es, ein filigranes Fingerspitzengefühl zu entwickeln, einem Archäologen gleich, der unter meterdicken Schichten etwas sucht, von dem er nicht weiß, was es ist.

Sagte ich eben: Wie bei uns Menschen? Künftig werde ich mit dieser Formulierung vorsichtiger umgehen müssen ...

 

   Mein Studium war in der Tat kein Zuckerschlecken, es gab derart viel zu lernen, daß sich meine Freizeit beinahe vollkommen in nichts auflöste. Ich habe gelesen, gelesen. Selbst meine Nächte waren angefüllt mit dem Wälzen dicker Bücher, da ich es mir nun mal zum erklärten Ziel gemacht hatte, auch die afrikanischen Wildtiere, und gerade sie, gründlich zu studieren. Weil ich jetzt drei Studienfächer gleichzeitig belegt hatte, wählte ich letztlich die Justus Liebig Universität in Gießen aus, die mir für meine Zwecke am besten geeignet schien. Ich tat gut daran.

   Eines Abends saß ich mit einigen Kommilitonen ausnahmsweise in der ,Zwibbel’, einer damals sehr beliebten Studentenkneipe, und beobachtete eine junge Frau, Gundi, die heftig mit mir flirtete. …


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