Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Ich sehe mir die Wunde an, ein imposantes Loch haben sie ihm da verpaßt, aber er wird es überleben. Ich verbinde ihn; die Kugel zu entfernen, möchte ich hier draußen nicht wagen, das können sie in der Klinik von Ngoreme weitaus besser. Ein weiterer Wildhüter kommt mit dem großen Geländewagen angerauscht, sie legen den Toten hinein, danach den Verletzten und hinterher den Schläfer.

Dessen Waffe liegt im Gras, interessiert sehe ich sie mir an. So eine könnte ich auch gut gebrauchen, und irgendwann einmal werde ich es vielleicht bitter bereuen, so gänzlich unbewaffnet durch diese unsichere Gegend zu fahren. Amos sieht mein Interesse an der Waffe. Es ist ein großkalibriges Schnellfeuergewehr mit einem gewaltigen Magazin.

„Gefällt sie dir, Doktor?“ fragt er mich.

„Waffen gefallen mir nicht, Amos“, erwidere ich, indem ich ihm das Gewehr reiche, „aber manchmal wünsche ich mir wirklich, selbst so ein Ding zur Hand zu haben, das kannst du mir glauben.“

Amos sieht mich an, überlegt eine Weile, sagt aber nichts.

Der Schläfer ist der einzige Weiße, die beiden anderen sind Farbige. Was Einheimische erwartet, ist mir bekannt. Zunächst werden sie ins örtliche Gefängnis gebracht, dort für eine lange Zeit eingesperrt wie die Hühner. Irgendwann einmal kommt es zu einer Verhandlung, das kann aber Monate dauern, manchmal Jahre. Dieser Farbige wird eine deftige Strafe erhalten, wenn er wieder genesen ist. Wahrscheinlich darf er die Straße von Zanaki nach Mugeta ausbessern. Alleine. Kopf hoch, Junge! Das sind nur knapp vierzig Kilometer.

Der Weiße dürfte es nicht so gut getroffen haben. Weil ich seinen Namen nicht kenne, und weil er ohnehin die nächste Zeit in einem Käfig sitzen wird, nenne ich ihn einfach Faraday. Ihm werden sie vorwerfen, er wolle sich an afrikanischem Gut bereichern, er rotte aus Profitgier die einheimische Tierwelt aus, das wird ihn einige Jahre hinter Gitter bringen. Normalerweise lassen die weißen Händler die Schmutzarbeit von der schwarzen Bevölkerung verrichten, warum ‚Faraday‘ sich selbst bemüht hat hier mitzumischen, bleibt sein Geheimnis.

   Nachdem die drei Körper verstaut sind, gehen wir zurück in den Busch. Amos führt uns an, nach kurzer Suche zeigt er uns das Ergebnis der Wilderei. Am Boden liegt eine Elefantenkuh in ihrem Blute, hingeschlachtet, ohne ihre kurzen Stoßzähne, die liegen etwas abseits im Gras; nicht weit entfernt davon liegt ihr Kalb, ohne Beine. Die wurden ihm bei lebendigem Leibe abgeschnitten, was man an der großen Blutlache erkennen kann. …


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