Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…   

   Wieder einmal betrachte ich meine Arme, es besteht kein Zweifel: Die schwarzen Haare daran werden immer länger. Es sind starre dicke Haare, störrischer noch als die der Augenbrauen, sie lassen sich biegen und schnellen wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Ich denke an Göttingen ...

In meinen Hirnwindungen taucht Pan troglodytes auf. Auch wenn jene Spezies nie in Höhlen gelebt haben dürfte, wie der zweite Teil des Namens suggeriert, so steht eines felsenfest: Heimat West - und Zentralafrika, bedrohte Tierart und weitaus besser bekannt unter dem Namen – Schimpanse! Wenn ich den Wissenschaftlern selbst auch nicht traue, so vertraue ich doch meistens ihren Forschungsergebnissen. Und die Ergebnisse aus Yale waren recht eindeutig. Wer zudem gesehen hat, wie ich soeben diesen Baum hinauf – und wieder hinuntergeklettert bin, würde keine Sekunde zögern, mich in die Nähe dieser Art zu rücken.

   Natürlich habe ich noch bis zum Schluß geglaubt, durch meine Lebensweise, durch meinen gesellschaftlichen Status, nicht zuletzt aber durch die Gene meiner Eltern diesen Kelch an mir vorübergehen lassen zu können. Aber vor diesen Tatsachen hier kann ich nicht mehr die Augen verschließen: Nicht meine Hemden sind enger geworden – mein Rücken wird immer breiter! Ein kurzer Blick streift meine kräftigen Arme, und ich wundere mich nicht, mit dieser Leichtigkeit kerzengerade Bäume hinauf zu klettern, einarmig, wenn es sein muß. 

   Erneut wittert die Gepardin in meine Richtung, sie scheint ein wenig beunruhigt. Die Kleinen saugen, schnaufen zufrieden, ich sehe mich um. Es sind Augenblicke wie dieser, die mich immer wieder aufs neue veranlassen, mich den Naturgewalten auszusetzen, den Gefahren, den Entbehrungen, die meine Arbeit mit sich bringt. In solchen Momenten vergesse ich, daß ich ein Zweibeiner bin, fühle mich nur noch als Teil meiner Umgebung, verschmelze ganz mit der Natur. Die jungen Geparde haben ihre Augen geschlossen, saugen mit Macht, stets darauf bedacht, die Milchquelle nicht so leicht wieder abzutreten, und die Mutter scheint die Idylle ebenfalls zu genießen.

   Die Arbeit ruft, ich erhebe mich. Da streift mein Blick die geschlossene Oberfläche des Grases, das mir hier fast bis zu den Hüften reicht. Dort drüben bewegt es sich, teilt es sich, wackelt es verdächtig. Meine Augen suchen nach der Ursache, aber ich sehe und rieche nichts, weil der Wind von hinten kommt.

Jetzt erkenne ich eine Mähne, dunkle Haare vermischt mit etwas helleren. …


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