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Als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, so ruckartig bleibt die Katze stehen, geht einige Schritte seitlich, wischt sich mit den Tatzen die Augen, die Nase, zieht mit ihrem Maul am Boden eine Furche durch den Staub, durchs Gras, weiß nicht mehr ein noch aus; ihre Majestät der Löwe schreitet den schmalen Pfad knapp an der Kotzgrenze entlang. Ich mache ein paar schnelle Schritte, er sieht mich kommen und flieht in Panik. Dieser Schuß saß.
Mit dieser kühnen Parfümierung, die wohl eher in Richtung Chanel Nr. 7 tendiert, darf sich der König der Tiere seinem Harem in den nächsten vierzehn Tagen nicht nähern, will er nicht Gefahr laufen, auf Dauer zum Gespött der ganzen Sippe zu werden; davon bin ich überzeugt.
Meine Gepardenfamilie steht im hohen Gras, die Nackenhaare gesträubt, hört sie ihren größten Feind die Flucht ergreifen, erkennt jedoch noch nicht den Grund. Aber ihre Nasen sind nach oben gerichtet, erschnüffeln nun die ihnen gänzlich unbekannten Moleküle, die sich allmählich verteilen. Inzwischen habe ich den kleinen Deckel wieder auf meine Spezialwaffe gesteckt und diese in meiner Hosentasche verstaut. In der Luft aber steht, alles andere als einladend, ein Geruch, der einen eher zur Landflucht animieren könnte. Diese Runde ging an mich. Weitere werden folgen.
Es ist erstaunlich, aber essen wollte der Löwe die Geparde nicht. Nein, in aller Regel essen Raubtiere ausschließlich Pflanzenesser, das hat die Natur so eingerichtet. Ein Löwe ißt Gnus, Zebras, Antilopen, Tiere also, die nur pflanzliche Kost zu sich nehmen. Katzen essen Mäuse, ebenfalls Pflanzenesser. Niemals würde es einem Leoparden - unter normalen Bedingungen - in den Sinn kommen, einen Schakal zu töten und anschließend zu essen. Töten ja, essen wahrscheinlich nicht.
Die einzigen Ausnahmen bilden meines Wissens Greifvögel, manche Kriechtiere und erstaunlicherweise – die Hyänen. Als einzige mir bekannte Raubtiere - außer dem nordischen Vielfraß und dem Eisbären - scheuen sie sich nicht, einen anderen Raubtierkadaver zu verschlingen; während der Löwe zwar andere Raubtiere tötet, sie aber verschmäht. Warum Hyänen dies tun, konnte ich bis heute nicht klären, es widerspricht völlig meiner Hypothese der reinen Nahrungsketten. Es wäre immerhin denkbar, daß die Hyäne eine freie Sparte besetzt hält, die es ihr gestattet, jegliches tierisches Eiweiß auszunutzen, selbst das von Artgenossen. Ähnlich, wie wir es von den Schweinen her kennen; …
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