… Von den beiden eifersüchtigen Kampfhähnen ist nichts zu sehen, vermutlich sitzen sie hinter irgendeinem Gebüsch und schämen sich, weil sie so entsetzlich stinken.
Abschließend lege ich der geduldigen Löwin einen Verband an, der nur eine Infektion verhindern soll, schützen kann er die Wunde nicht. Aber wilde Tiere besitzen in aller Regel gutes Heilfleisch, in wenigen Tagen wird sie erneut jagen, wird sich im Umgang mit Büffeln jedoch solange zurückhalten, bis die Erinnerung an diese letzte Begegnung wieder verblaßt.
Endlich kann ich mich meinem Vorderreifen widmen. Aus der Werkzeugkiste hole ich ein Radkreuz, setze es an und stelle fest, alle Schrauben sind lose. Ich hatte unglaubliches Glück, nicht das Rad verloren zu haben. Schnell wechsle ich den Plattfuß aus, ziehe die erste Schraube mit dem Radkreuz an, als sie auch schon abbricht. Als wäre sie aus Wachs, so leicht habe ich sie abgedreht, ohne jede Anstrengung. Wie konnte das geschehen? Noch nie habe ich eine Radschraube abgebrochen. Ich sehe mir die Schraube an, sie ist tadellos, weder verrostet noch brüchig. Zuerst waren die Schrauben lose und nun brechen sie ab. Wie ist das zu erklären? Ich sehe mir die anderen Schrauben an und kann nichts Auffälliges entdecken. Am hinteren Rad mache ich einen Test, rüttle daran, es sitzt fest. Der Versuch mit dem Radkreuz ergibt exakt das gleiche, beinahe von alleine dreht sich die erste Schraube heraus. Mit Daumen und Zeigefinger meiner rechten Hand fasse ich eine der verbliebenen und drehe. Nach anfänglichem Widerstand läßt sie sich herausdrehen; mit bloßer Hand! Erst jetzt beginnt es mir langsam zu dämmern ...
Erst sind sie lose und beim Zudrehen brechen sie ab. Sicher liegt es nicht an den Schrauben. Sie waren nicht lose – es liegt viel mehr an mir. Meine übermäßig angestiegene Körperkraft ist schuld an dem Debakel. Wie um alles in der Welt soll ich nun das Rad wieder befestigen, ohne die anderen Schrauben ebenfalls zu gefährden?
Ich drehe sie einfach mit der Hand so weit, bis sie fest sitzen, danach bekommen sie mit dem Radkreuz nur noch einen winzigen Dreh, und Schluß. Am Ende ist das Rad wieder an seinem Platz, anstatt von fünfen wird es nur noch von vier Schrauben gehalten, das muß genügen.
Vom heutigen Tag an werde ich ungeheuer aufpassen müssen, wenn ich Kontakt habe mit anderen Lebewesen. Wie leicht könnte ich sie verletzen. Erstaunlicherweise hatte ich zuvor bei der Versorgung der Wunde der Löwin keine Probleme, meine Kraft richtig zu dosieren. …
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