… Eine Mitarbeiterin, die wohl etwas zuviel von dem präparierten Wasser getrunken hatte, behauptete felsenfest, mit ihrer Hand durch ein geschlossenes Fenster greifen zu können.
„Bei diesem Versuch hat sie sich das Handgelenk total zerschnitten. Es blutete wahnsinnig stark. Die Frau war völlig unbeeindruckt und wollte es gleich noch einmal bei einer anderen Scheibe versuchen, aber ich habe sie daran gehindert. Es ist wirklich ein Teufelszeug, dieses Prometheus. Kaum einer der Mitarbeiter besitzt noch ein unversehrtes Auto, alle rasen sie wie die Verrückten. Scheren sich weder um Verkehrsregeln noch um ihre Gesundheit. Am aller wenigsten um die Gesundheit anderer. Um ein Haar hätte ich heute selbst von dem Wasser getrunken!“
Wir lächeln beide. Vielleicht sollte man dem munteren Treiben nun Einhalt gebieten, damit nicht noch Unschuldige verletzt werden. Ich äußere die Bitte, das Wasser austauschen zu lassen, bevor jemand ernsthaft zu Schaden kommt. Sie stimmt meinem Vorschlag uneingeschränkt zu.
***
Noch drei Tage. Ich stehe vor dem Spiegel und übe mich im Ankleiden. Der riesige dunkle Anzug, den der junge Journalist mir besorgt hat, sitzt nicht richtig. Die Jacke spannt an den Schultern, um die Taille paßt sie recht gut, aber die Ärmel sind viel zu kurz. Als Ausgleich dafür sind die Hosen zu lang und müssen gekürzt werden. Susanne will das übernehmen. Ich kremple fürs erste die Hosenbeine einfach nach oben. Das Hemd war zu eng, ich mußte es am Rücken aufschneiden; auch eine knallbunte Krawatte hat René gekauft. Nicht zu vergessen die Sonnenbrille mit den dunklen Gläsern.
Es ist schon ein recht sonderbares Geschöpf, das am Ende dieser Modenschau etwas verkrampft aus dem Spiegel schaut, irgendwie wirkt es – wie eine Karikatur. Wie ein Gorilla in einem Konfirmationsanzug, der beim Waschen mancherorts eingelaufen ist.
Probleme gibt es auch mit den Schuhen. Meine Greiffüße sind sehr breit, wahrscheinlich müssen wir uns für Sandalen entscheiden. Warum nicht? Es ist Frühling draußen. Für einen Abend wird es schon gehen.
Am späten Nachmittag sitze ich an Susannes Computer und durchforsche zum x-ten Male hochkonzentriert die kopierte CD des Professor Hardenberg, schließlich entscheide ich mich für drei Passagen. Sie betreffen den Jungen mit den Schweine-Genen, die beiden unglücklichen Kinder, die wegen ihrer abnormen Veränderungen in Richtung Schimpanse ebenfalls eliminiert wurden und – natürlich mein Schicksal. …
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