Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Nachdem auch Dr. Mbalandé auf der Liste abgehakt ist, sind wir drinnen. Alle drei.

Langsam begeben wir uns an den langen Sitzreihen vorbei zu den Gefilden der geladenen Gäste, die sich auf der linken Seite des Saales befinden. Wie wir sehen, handelt es sich bei jenen Plätzen um kleine Tischchen mit weißen Tüchern darauf, auf denen Mineralwasser und Orangensaft steht, sowie kleine Vasen mit bunten Frühlingsblümchen. Von den vier Stühlen besetzen wir drei, einer bleibt leer. Den ersten Schritt haben wir geschafft, erleichtert schauen wir uns um.

   Wie eine Ikone ragt das Rednerpult aus dem Podium hervor, wie ein warnendes Mahnmal, angestrahlt von einem gleißenden Scheinwerfer, der an der Decke hängt. Hinter dem Pult sind im Halbkreis zahlreiche Stühle und Notenständer angeordnet. Man wird heute klassische Musik hören, wie angenehm. Auf der Empore über uns, die sich wie ein riesiges U um den Saal legt, stehen drei Fernsehkameras. Eine davon, rechts vorne, ist mit einem gigantischen Monitor verbunden, der hinter dem Podium an der Wand installiert wurde. Jene Kamera soll die Geschehnisse auf der Bühne einfangen und dort vergrößern.

   Wenn sich Kameralinsen auf mich richten, beginne ich nachzudenken, kann ich mein wahres Gesicht nicht lange verbergen. Dies wird zu Beginn meiner Rede jedoch dringend erforderlich sein. Während meiner Ansprache, bei der ich das Taschentuch vom Gesicht nehmen muß - sonst versteht man mein Geflüster überhaupt nicht - wird man unter Turban und Sonnenbrille zwar nur meine Nase und die Lippen sehen; aber das ist sehr viel für derart hochauflösende Kameras. Zu viel. Das bereitet mir im Augenblick ebensoviel Kopfzerbrechen wie der grelle Scheinwerfer, der das Pult anstrahlt. Nun, wir werden sehen.

   Allmählich füllt sich der große Saal mit Menschen und Stimmen. Auch die Nebentische sind besetzt und wir plötzlich umringt von internationalen Berühmtheiten aus Medizin, Biologie, Chemie, Kunst, und sicher steckt in den teuren Anzügen der eine oder andere Nobelpreisträger.

Auf unserem Tisch liegt das Programm für den heutigen Abend, ich überfliege es, suche mein Pseudonym, Dr. Mbalandé, und finde es an dritter Stelle stehend. Als erster spricht der Oberbürgermeister. Danach hält eine Frau Dr. Rothschild aus Israel ihre Laudatio, in englischer Sprache. Erst danach ist es an mir, das Publikum zu langweilen, ebenfalls auf Englisch, wie ich dort lese. Dennoch bin ich überzeugt, daß bei meiner Rede bei einigen Leuten nicht allzuviel Langeweile aufkommen dürfte. …


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