Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

„Ich danke Ihnen. Danke. Die Geschichte erzählt von Anton, einem guten Freund und Weggenossen von mir. Anton wurde eines Tages im Dschungel des Kongo von einem Wilderer angeschossen und lag schwerverletzt in seinem Blute. Um ihn zu retten, mußte ich ihn dringend in einem Krankenhaus in Goma operieren. Da ich jedoch in diesem Land keine Lizenz als Arzt besitze, und weil wir beide, wie soll ich sagen, etwas seltsam aussahen, hatte das ganze heimlich zu geschehen. Zudem vertraute Anton nur mir, ließ niemand anderen an sich herankommen. Während ich mich um ihn bemühte, hat er mich mit seinen hilfesuchenden Augen angesehen; mit Augen, die so menschlich waren, wie man sie kaum bei Menschen sieht.“

Ich mache eine kleine Kunstpause. Die Stille im gefüllten Saal ist beinahe erdrückend. Niemand scheint mehr zu atmen, alle wollen sie das Ende der Geschichte hören. Selbst Susanne neben mir ist ganz Ohr.

„Wir gelangten in die Klinik, die Operation glückte, wir wurden noch engere Freunde. Einmal hat er sogar mir das Leben gerettet.“

   Wieder lege ich bewußt eine kurze Pause ein, sehe in die erwartungsvollen Gesichter des Auditoriums. Darüber hinaus erkenne ich direkt vor mir einen sichtlich um Fassung ringenden Professor Hardenberg.

„Ach ja, meine lieben Freunde, ich vergaß völlig: Anton war ein Pan troglodytes. Ein ... Schimpanse ...“

In dem Moment fällt mein Blick demonstrativ auf meine massive Armbanduhr, die ich dem Auditorium ein wenig entgegenrecke. Hardenberg hält es auf seinem Sitz beinahe nicht mehr aus. Das Raunen, welches sich nun erhebt, erfährt nach meinen nächsten Worten nochmals eine deutliche Steigerung:

„ ...wie auch ich - ein Schimpanse bin!“

Mit diesen stimmbandunterstützten Worten nehme ich die Sonnenbrille ab, reiße mir den Turban vom Kopf, entkleide mich in Windeseile vollständig, schleudere die Kleidung von der Bühne auf das Parkett davor und gebe dem Mann am Scheinwerfer das verabredete Handzeichen. Der fährt den grellen Strahler direkt auf mich, nun sehen sie es alle, daß sie seit vielen Minuten den Worten eines Menschenaffen lauschen. Und sind entsetzt!

Die Sonnenbrille setze ich wieder auf, das Licht blendet mich entsetzlich, dann fahre ich fort.

„Nun werden Sie sich zwangsläufig fragen, wie es möglich ist, daß ein Schimpanse zu Ihnen spricht. Nun, ich war nicht immer Schimpanse. Geboren wurde ich als Phillip Mergenthaler in Hannover. Gezeugt jedoch wurde ich hier, im Göttinger Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie, unter der Verantwortung des ehrenwerten Herrn Professor … Hard – en - berg! …


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