Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Aber in Freiheit zu sein, ist mit nichts zu vergleichen.

   Der grüne Wagen hat die Ortschaft hinter sich gelassen, Susi lenkt ihn eine Straße entlang, die leicht ansteigt und uns dorthin führt, wo der Horizont noch ein wenig dunkler ist als die Umgebung. Meine Anspannung steigt, schon der Sicherheitsgurt wird mir lästig. Hastig kurble ich das Seitenfenster herunter und genieße die hereinströmende kühle Abendluft. Susanne biegt nach rechts ab, es holpert, wir stehen auf einem verlassenen Waldparkplatz. Und es ist dunkel. Das sind beste Voraussetzungen für mein Vorhaben.

Nun hält es mich nicht mehr im PKW. Voller Ungeduld öffne ich die Beifahrertür, will aussteigen und - hänge noch im Gurt. Mit nervösen Fingern löse ich ihn, endlich bin ich frei. Ein heller Schrei löst sich aus meiner Kehle und schon verschwinde ich im Laub des nächsten Baumes. Ich laufe, ich fliege über die Äste der Buchen und Eichen, die hier dicht beieinander stehen. Jetzt tue ich genau das, worum ich das Eichhörnchen, das fast täglich die Grünanlagen hinterm Haus besucht, so lange beneidet habe. Meine aufgestaute Energie ist grenzenlos. Trotz der Finsternis sehen meine Augen genau, wohin mein Fuß tritt, wonach meine Hand greift. Durch dichte Zweige erkenne ich den Wagen, sehe Susanne davor stehen und auf der Suche nach mir ins Dunkel starren.

   Ein gewaltiger Satz befördert mich zum nächsten Baum hinüber, ich lande auf einem dicken Ast, der sich jedoch als ziemlich morsch erweist. Lautstark bricht er ab und beide fallen wir in die Tiefe. Aber schon nach wenigen Metern faßt meine Hand wie selbstverständlich einen anderen Ast, locker ziehe ich mich hinauf und weiter geht die Hatz. Nach zirka einer viertel Stunde bin ich wieder zurück beim Wagen. Weder Atem noch Puls sind sonderlich erhöht, zeigen keine Besonderheiten.

„So!“ zischt es aus einem zufriedenen Mund. „Jetzt geht es mir wesentlich besser.“

Susanne drückt mich in aller Freundschaft, und wir fahren zurück.

   Unterwegs erzählt mir Susi die neuesten Ereignisse im Chemielabor. Heute haben sich drei Kollegen geprügelt, wobei sich ein eher kleinwüchsiger Laborant furchtlos auf zwei recht große Männer gestürzt hat. Berufliche Unstimmigkeiten werden im Labor in den letzten Tagen fast nur noch mit den Fäusten ausgetragen, allerdings erzielen die Beteiligten am Ende in den seltensten Fällen eine befriedigende Übereinstimmung.

Die irrsinnigsten Wetten werden abgeschlossen, berichtet sie. …


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