Eine groteske Verwandlung
Seite 287 von 317

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
Spannungskurve: Lesen & bewerten
Wertung der anderen Leser:
Leserwertung
Spannungskurve
Anzahl Leser
zu wenig Daten
91 % gelesen
A     A     A

… 

   Die Tabletten wirken schnell. Nachdem ich sie kraft meiner ärztlichen – und meiner  freundschaftlichen - Autorität wieder ins Bett befördert hatte, will sie am frühen Nachmittag unbedingt aufstehen. Sie fühlt sich schon entschieden besser, dennoch übernehme ich am heutigen Tage ihre Pflege, bereite die Mahlzeiten zu, entlaste sie so gut es geht. Nach dem Abendessen ist sie fast wieder ganz hergestellt. Susanne ist, ähnlich wie ich, eine zähe Natur.

   Offen gestanden haben wir heute unglaubliches Glück gehabt. Manche Menschen müssen im Krankenhaus behandelt werden, andere sterben an derartigen Vergiftungen. Ich will diesen Gedanken gar nicht zu Ende führen; er verursacht mir Kopfschmerzen. Nicht nur, weil das unser Vorhaben gefährdet hätte, sondern weil mir Susanne in den letzten Monaten ans Herz gewachsen ist. Sie ist ein liebevoller zartfühlender Mensch, der an sich selbst zuletzt denkt. Man findet jene Attribute selten in diesen Tagen.  

   Am heutigen Abend schicke ich sie früh zu Bett, nachdem sie folgsam einen heißen Tee mit Honig getrunken hat. Ich blättere gerade in der Tageszeitung, als ich meinen Namen höre. Sogleich bin ich bei ihr, setze mich auf den Bettrand.

„Warum schläfst du noch nicht, Susi?“ frage ich sie erstaunt. Mittlerweile kann ich ihren Namen schon ganz gut aussprechen, wie mir das Sprechen im allgemeinen etwas leichter fällt.

„Weil mir so viele Gedanken durch den Kopf gehen, Phillip“, erwidert sie leise.

Unvermittelt greift sie nach meiner Hand und erzählt mir, wie sehr sie es bedauert, was mit mir geschehen ist. Spricht von der Ungerechtigkeit, die mir zugefügt wurde, und ich spüre ihre unterschwellige Wut auf Hardenberg. Eine Gefühlsregung, die ich so noch nicht bei ihr kennengelernt habe. Sie nennt ihn Dr. Frankenstein und spricht darüber, wie froh sie ist, daß ich hier bin und wie sehr sie meine Nähe schätzt. Ganz fest hält sie inzwischen meine große schwarze Hand, drückt sie an ihre Brust, plötzlich rinnen Tränen über ihr bleiches Gesicht.

„Ich habe Angst, Phillip.“

Ich verstehe ihre Sorgen und versuche sie zu trösten. Es ist tatsächlich nicht leicht, unser Vorhaben durchzuführen. Gespannt sind wir beide erst einmal auf den Freitag. Wie wird der Journalist reagieren, von dem ich bisher nur den Vornamen kenne? Von dem ich aber einen Artikel gelesen habe. Er schreibt mit viel Engagement, so viel ist sicher. Wenn wir ihn auf unsere Seite bringen könnten, wären wir ein beträchtliches Stück weiter. …


Diese Seite hat mir gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1287 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren