Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Ein Eichhörnchen hat sich in den Vorgarten verirrt, klettert nervös die Stämme rauf und runter. Jetzt wird meine Sehnsucht nach Freiheit umso größer. Ich muß mich zurückhalten, es dem Hörnchen nicht gleichzutun und vom Balkon zu springen. Da wird der Schlüssel im Türschloß gedreht.

Susanne ist zurück, strahlt mich an, umarmt mich und hält mir das Göttinger Tageblatt hin. Auf Seite 5 hat sie einen Artikel angestrichen, der mich interessieren dürfte. Er weist auf die Veranstaltung am 3. Juni in der Göttinger Stadthalle hin, in deren Rahmen die Ehrungen des Professor Hardenberg stattfinden sollen. Beginn ist um 20 Uhr, die Feier ist öffentlich, viele geladene Gäste werden erwartet, internationale Gratulanten sind angekündigt, zahllose in- und ausländische Medien werden über das Ereignis berichten. Wundervoll! Bis dahin sind es noch vierzehn Tage. Zeit genug, unsere Vorbereitungen zu treffen. 

   Susanne hört ihren Anrufbeantworter ab und ruft sofort diesen René an. Sie diskutiert heftig mit dem Mann, kann ihn davon überzeugen, daß dieses Treffen am Freitag sehr wichtig ist, und schließlich entscheidet er sich, doch zu erscheinen. Sie erwartet ihn gegen neun.

„Was war heute los im Labor?“ möchte ich wissen.

Sie lacht vergnügt.

„Abgesehen von der Tatsache, daß Groß nichts mehr besitzt, was Hinweise liefert über seine Arbeiten an Prometheus und er nun wieder ganz von vorne beginnen muß, geistert im Institut der Name eines gewissen Phillip Mergenthaler umher“, dabei schaut sie mich mit gesenktem Kopf von unten an, „den niemand kennt und mit dem niemand etwas anzufangen weiß. Groß ist mit seinen Nerven am Ende, will sich erschießen, weil alle seine begleitenden Dokumente ebenfalls verschwunden sind und damit die fürstliche Entlohnung der Auftraggeber. Fünf Jahre Arbeit waren vergeblich. Pech, was? Ach ja, mehrere Kollegen hatten Autounfälle, weil sie viel zu schnell gefahren sind, darunter zwei Frauen. Es gab glücklicherweise nur Blechschäden. Die Gründe dafür sind wohl in den Wasserbehältern zu suchen, oder?“ Sie wirft mir einen schelmischen Blick zu und fügt noch an: „Manche Kollegen gebärden sich unglaublich aggressiv.“

Es folgt ein zufriedenes Grinsen meinerseits. Verschmitzt blitzen mich ihre Augen an, lassen so etwas wie Kampfeslust erkennen, signalisieren mir, daß Susanne fest entschlossen ist, das auch zu Ende zu führen, was wir mit viel Begeisterung und unter so großen Gefahren begonnen haben. …


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