Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Wie wird er diese gräßliche, diese unglaubliche, bar jeglicher Vernunft erscheinende Offenbarung aufnehmen?

   Zu vorgerückter Stunde bereitet Susanne mir mein Lager auf der Couch. Zum ersten Mal seit über zwei Jahren werde ich nicht in einem Baumnest oder auf einer harten Pritsche liegen, sondern weich, auf gepolstertem Stoffbezug; einem Schimpansennest übrigens nicht unähnlich.

Nun befinde ich mich zwar in menschlicher Behausung, die menschlichen Gewohnheiten jedoch wie Duschen, Zähneputzen und dergleichen sind mir fremd geworden. An den Gebrauch einer Zahnbürste werde ich mich wieder gewöhnen. Allerdings benötigt ein Körper, den ein Fell umhüllt, nicht diese übertriebene Seifenpflege, wie sie in diesen Breiten praktiziert wird. Aber den Wasserstrahl der Dusche möchte ich wohl genießen, und so hüpfe ich unter die Brause. Das warme Wasser ist angenehm, die Seife meide ich. Lange stehe ich unter dem künstlichen Regen, bis ich mich entschließe, diese Naßzelle wieder zu verlassen. Mein langes Fell zu trocknen ist zeitraubend, und als mehrere Handtücher feucht am Boden liegen, versucht es Susanne mit dem Fön. Damit hat sie mehr Erfolg, es dauert aber immerhin beinahe noch eine viertel Stunde, bis ich wieder annähernd trocken bin. Sicher werde ich nicht täglich duschen.

   Als Susanne das Bad betritt, schließt sie die Tür nicht ganz, sodaß ich ihr bei ihrer Toilette von meinem Liegeplatz aus zusehen kann. Mir ist nicht ganz klar, ob sie das nur versehentlich tut, oder weil auch ich unbekleidet bin. Vielleicht bin ich ja in ihren Augen ein Neutrum, ein geschlechtsloses Wesen; aber wenn ich sie so betrachte, muß ich mir eingestehen, das ist keineswegs der Fall. Ich verspüre sehr wohl eine ansteigende Erregung, wenn ich im mit Nebelschwaden erfüllten Badezimmer ihren Körper betrachte, von dem ich immer nur einen kleinen Teil zu Gesicht bekomme. Einmal ist es eine Wade, die sich neben dem Türspalt zeigt, ein andermal wieder fällt mein Auge auf ihren Busen, der sich mir im teilweise beschlagenen Spiegel präsentiert, als sie sich davor die Haare kämmt. Sogar einen Blick auf ihren aufregend geformten Po gestattet sie mir, während sie die Türe ganz öffnet, mit einer flinken Drehung in ihren Bademantel schlüpft und das Licht im Bad löscht. 

Mit federleichten Schritten nähert sie sich der Couch, auf der ich ausgestreckt liege, die Lider geschlossen, dabei höre ich jede Teppichfaser, die ihre Füße berühren. …


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