Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Augenblicklich beginne ich mit diesem Menschen zu spielen. Wie eine Stoffpuppe, wie ein Kleinkind ist er in meinen Händen, nicht in der Lage, auch nur den geringsten Widerstand zu leisten. Meinem Griff kann er nicht entkommen, mit vier ,Händen’ gleichzeitig halte ich ihn zuweilen fest, rolle ihn über den Fußboden wie ein leeres Bierfaß, ziehe ihn hinter mir her, schleppe ihn hinauf zu meinem Lager, wo ich ihn wie eine Marionette drapiere, mir eine Zeitung schnappe und mich hinunter zu einem der Stühle begebe. Dort setze ich mich hin und beginne, diese Zeitung zu lesen.

Wie angewurzelt sitzt der Kerl dort oben, wagt nicht, sich zu rühren. Ich lese einen kurzen Abschnitt, unterbreche meine Tätigkeit und begebe wieder mich zu ihm hinauf. Zuerst zupfe ich ihn am Hemd. In der Folge reiße ich ihm ein Büschel Haare aus, und zuletzt zwicke auch ich ihn - bis er zu schreien anfängt.

Ich muß gestehen, er verhält sich etwas anders, als es dies sein Opfer vorhin getan hat. Völlig anders, genau genommen. Er langweilt mich. Mit einem Ruck reiße ich ihn vom Bett herunter, er fällt ungebremst auf den Steinboden, holt sich noch einige blaue Flecken. Nun öffnet sich die Tür erneut, und er fliegt hinaus auf den Flur. Eilig erhebt er sich, fällt über seinen Blecheimer, und Eimer und er sind nach wenigen Sekunden wie vom Erdboden verschluckt; die Ruhe ist zurückgekehrt. Ich kann noch ein wenig dösen. 

Im Geheimen wünsche ich mir, viele so geplagte Zootiere könnten es mir gleichtun, und bei diesem Gedanken zieht ein kurzes Lächeln meinen wulstigen Mund in die Breite. Hoffentlich erzählt er niemandem, was ihm soeben hier zugestoßen ist. Sie würden ihn nur auslachen.

 

   Susanne Hauser, meine liebe Vertraute, hat mir das Essen gebracht, sitzt mir gegenüber und schaut mir beim Verzehr des Gemüses und des Obstes zu. Sie ist hübsch. Ihre schlanken Beine hat sie übereinander geschlagen, aber ihr trauriger Gesichtsausdruck verrät mir: Etwas bedrückt sie. Ich beuge mich vor, lege meine Hand auf ihr Bein und flüstere:

„Wasch isch, Schuschi?“

Überrascht sieht sie mich an, ergreift meine Hand und hält sie an ihre Wange.

   Seit einigen Tagen gelingt es mir leidlich, mich mit meiner äffischen Schnauze zu artikulieren  - wenn ich flüstere. Während meiner einsamen Nachtstunden habe ich viel geübt,  und es wird zusehends besser. Allerdings sollte mein Gegenüber seine ganze Aufmerksamkeit auf mich richten. …


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