… Wie könnten wir das verhindern? In dem Fall müßtest du schleunigst von hier verschwinden.“
Ich denke, es ist an der Zeit, Susanne in meine Pläne einzuweihen. Was ich mit diesem Dr. Groß anstellen werde, weiß ich noch nicht, aber es wird mir schon etwas Passendes für ihn einfallen. Professor Hardenberg jedoch darf nicht ungestraft davonkommen! Für ihn habe ich mir eine ganz besondere Aufmerksamkeit ausgedacht.
Wie wir aus der Zeitung erfahren haben, findet Anfang Juni in Göttingen eine Veranstaltung statt, in deren Rahmen der Professor nachträglich noch einmal für den Nobelpreis geehrt und von der Stadt mit weiteren Auszeichnungen versehen werden soll. Diesen Abend will ich nutzen, um den Mann ins rechte Licht zu rücken. Da mir aber meine Sprache fast gänzlich abhanden gekommen ist, bin ich auf die tatkräftige Mitarbeit anderer angewiesen, auch das teile ich Susanne mit, die mir ohne zu zögern ihre volle Unterstützung zusichert. Das ist schön. Ich bedanke mich auf meine Art mit einer sanften Berührung ihres Armes. In der Folge erörtern wir unsere Vorgehensweise, Details und die wichtige Frage, ob wir weitere Personen ins Vertrauen ziehen dürfen.
Susanne denkt eine Weile nach und erzählt mir schließlich von René, einem Bekannten, der bei der HNA, einer Kasseler Tageszeitung, als Redakteur tätig ist. Wenn wir ihn von unserer Sache überzeugen könnten, meint sie, hätten wir in ihm eine unschätzbare Hilfe. Der Gedanke gefällt mir. Einen Redakteur auf unserer Seite zu wissen, könnte unserem Vorhaben den entscheidenden Impuls geben; eine gewisse Sicherheit, nicht völlig alleine dazustehen beim Aufdecken der ungeheuren Schuld, die dieser gefeierte Professor auf sich geladen hat. Seine Demaskierung muß sorgfältig vorbereitet werden. Dabei dürfen wir nichts dem Zufall überlassen, Unwägbarkeiten gibt es ohnehin genug. Ich bitte Susanne, mich mit diesem Redakteur bekannt zu machen; sie verspricht für die nächsten Tage ein Treffen. Es soll nachts hier im Gebäude stattfinden.
Dieser neue Aspekt eröffnet uns nie geahnte Perspektiven, erschließt uns vielleicht den Zugang zur Öffentlichkeit, zu anderen Medien, verschafft uns möglicherweise gerade die Aufmerksamkeit, die unserem Anliegen, meinem Anliegen, gerecht wird.
Ich verspüre eine gewisse Aufregung, eine Spannung, geboren aus der Hoffnung, doch irgendwann dieses Unrecht herausschreien zu dürfen, welches mir widerfahren ist. …
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