Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

   Ähnliches passiert nun mit dem Kampfhund. Er würgt, will weg, aber meine Finger halten seine Zunge fest. Für die Umstehenden sieht es allerdings so aus, als hätte er mich gepackt und wolle mich nicht mehr loslassen. Geräuschvoll würgt er, steht nun völlig ruhig da, bar jeder Aggression. Ungeduld überkommt ihn, er zieht ein wenig, würgt sofort hörbar und läßt wieder nach. Seine Augen vollführen eine seltsame Akrobatik. Sie starren zur Decke empor, als suchten sie dort Hilfe. Ich sitze auf dem Stroh, regungslos, ohne Emotionen. Ich weiß um meine Kraft.

Als meine Hand sich lockert und seine Zunge vorsichtig frei läßt, zieht der Hund sich sofort zurück, würgt noch eine Weile hörbar, als hätte er einen zu großen Brocken verschluckt, der nicht durch seine Speiseröhre paßt. In der Tat bin ich vielleicht für ihn wirklich eine Nummer zu groß.

Nervös steht er jetzt drüben am Gitter, hechelt und schielt zu mir herüber, als betrachte er eine Beute, die sich leider als ungenießbar erwiesen hat. Dabei zeigt er wieder dieses keuchende Grinsen. Meiner Hand ist nichts geschehen, der Griff kam so unvermittelt, daß der Beißreflex des Hundes nicht aktiviert werden konnte. Im übrigen spielen sich wirklich ernstgemeinte Kämpfe unter Tieren mit derartigen Geschwindigkeiten ab, daß das menschliche Auge in aller Regel nicht zu folgen vermag. Und wahrhaft schnelle Kämpfer sind die sonst so träge scheinenden Hyänen.

   Die Spannung der Belegschaft, die sich außerhalb des Käfigs an die Gitterstäbe preßt, ist gewachsen, alle suchen begierig nach einer Verletzung an meiner Hand, vergeblich. Dr. Groß ist ein einziges Nervenbündel. Zum wiederholten Male überprüft er die Kamera, gibt unsinnige Anweisungen, widerruft sie, wartet gespannt, was als nächstes folgt.

Meine Augen suchen Susanne, die inmitten der Beobachter steht und entsetzlich leidet. Aber durch mein freundliches Lächeln gebe ich ihr zu verstehen, es besteht keine Gefahr, ich habe meinen Widersacher im Griff. Auf allen Vieren gehe ich durch den Raum, sehe ziemlich unbeteiligt aus, spüre aber stets die gefährliche Präsenz dieses weißen Killers, der offenbar auf seine zweite Chance wartet. Mittlerweile bin ich mir sicher, daß er sich durch die erste Runde, die zweifelsohne an mich ging, noch nicht geschlagen gibt. Unablässig folgt sein Kopf meinen Bewegungen, ich jedoch befinde mich in ausreichendem Abstand.

Da stößt jemand einen dicken Bambusstock durchs Gitter, trifft den Hund schmerzhaft am Rücken, reizt ihn, hetzt ihn auf gegen mich. …


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