Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Helles Blut rinnt ins Stroh auf den schmutzigen Käfigboden; genau, wie Dr. Groß es prophezeit hat. Interessiert betrachten meine Augen die größer werdende rote Pfütze. Dann richten sie sich erneut auf die Beobachter. Es sind dunkle Augen, traurige Augen, wie Susanne sich ausdrücken würde. Plötzlich bricht es über mich herein. Übergangslos.

Ich bin dicht davor, mich durch die Stäbe zu zwängen und diesen Groß in der Luft zu zerreißen. Ich lasse es sein. Stattdessen ergreife ich mit der Hand des verletzten Armes den leblosen Hundekörper und schleudere ihn wutentbrannt meinen Peinigern entgegen. Er prallt geräuschvoll gegen die verrosteten Gitterstäbe, in denen er mit einer Vorderpfote hängenbleibt. Noch im Tode zeigt der Kadaver dieses dämliche Grinsen. Die Gaffer vor dem Käfig springen erschrocken zurück, einige sind von Blutspritzern getroffen worden, rennen sich gegenseitig um - von ihnen grinst keiner.

Mit Gewalt zwinge ich mich zur Ruhe und weiche zum hinteren Käfigrand zurück. Da trifft mein Blick Dr. Groß, der trotz allem schon wieder ein überaus zufriedenes Lächeln an den Tag legt, als einziger. Offenbar interessiert ihn weder die Tatsache, daß ich verletzt bin, noch der Umstand, daß dieser Hund sein Leben verloren hat. Für ihn ist alleine von Interesse, daß sein Medikament zur vollen Zufriedenheit wirkt, nichts weiter. Meinen Blick nimmt er nicht wahr. Stattdessen trifft er Vorbereitungen, den Versuch zu beenden. Ich habe noch immer große Lust, diese Gitterstäbe aufzubiegen, hindurchzugleiten und ihm meinen blutenden Arm unter die Nase zu halten, habe mich aber schon wieder ziemlich in der Gewalt. Allerdings: Lächeln hätte er nicht dürfen … nicht jetzt.

„Bringt den Affen zurück in seinen Stall“, gibt er knappe Anweisungen, während er sich mit der Kamera beschäftigt.

 

***

 

   Wir sind wieder im heimischen Käfig, alleine. Susanne betrachtet meinen verletzten Arm. Ihr Nervenkostüm ist dünn geworden, es scheint, als hielte sie dieser Belastung nicht mehr lange  stand.

Die Untersuchung des Armes übernehme ich selbst, denn er ist wirklich nicht gebrochen. Selbst die furchtbaren Zähne dieses Kampfhundes haben es nicht geschafft, die Knochen eines Pan troglodytes zu knacken. Aber die Fleischwunde muß behandelt werden. Auf die Tafel schreibe ich, was ich alles benötige, Susanne blickt sich kurz um, schaut zum großen Saal hinüber und macht sich auf, die Utensilien zu besorgen. …


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